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Das Ende der Arbeitsgesellschaft - Benötigen wir mehr oder weniger Beschleunigung?

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Erschienen am 12.07.2005
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640076369
Sprache: Deutsch
Umfang: 10 S., 0.52 MB
Auflage: 1. Auflage 2005
E-Book
Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Essay aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Soziologe Max Weber charakterisierte einst>Franklins Zeitmanagement< als klassisches Beispiel für den>Geist des Kapitalismus<. Und Gary Becker, Wirtschaftsnobelpreisträger aus Chicago, hat Franklins Diktum>Zeit sei Geld< noch in den 80er Jahren zu einer Theorie der>Zeit-Allokation< verfeinert, nach der die Menschen versuchen, das Verhältnis von>Erwerbszeit< und>Konsumzeit< zu optimieren. Sie läuft trotz aller Verfeinerungen auf das bekannte Ergebnis heraus: Je mehr Geld wir haben, desto weniger Zeit haben wir. Und das, obwohl das Geld ja eigentlich nur ein Hilfsmittel ist, um unsere Lebenszeit bestreiten zu können. Bedenke, daß Zeit Geld ist, braucht heute - nach der>großen Kehre< Anfang der neunziger Jahre des eben vergangenen Jahrhunderts, als einerseits die Drohung des Kommunismus in sich zusammenfiel und andererseits die Vernetzung der Welt durch die modernen Kommunikationstechnologien wirksamer und wirksamer wurde - keinem vernünftig denkenden Menschen mehr ins Stammbuch geschrieben zu werden. Und in der Tat, für die schmale Schicht der wirklich Mächtigen, jenes halbe Prozent von Vermögensbesitzern und ihren angestellten Top-Unternehmern, die in Sekundenschnelle riesige Finanztransaktionen vollziehen lassen, ist>Zeit natürlich Geld<. Für sie versteht sich heute Benjamin Franklins Maxime geradezu von selbst. Und fast noch mehr gilt dies für die neue, rasant wachsende Schicht der>Symbolanalytiker<; die für das Funktionieren der Gesellschaft unabdingbar notwendigen Wissensverwalter und Kreativen: Web-Designer, Multimedia-Leute, Finanzdienstleister, Rechtsanwälte, Architekten, Kameraleute und Konstrukteure: Eine Schicht, die viel Geld verdient, aber sich vorbehaltlos einer>Nanosekunden-Kultur< unterwirft: mobil, flexibel, professionell. Aber wie steht es um die übrigen? Kapital, Waren und Menschen bewegen sich immer schneller, die einfachen Routinetätigkeiten werden vom Computer erledigt. Aber nicht allein sie: Mit der>Fronarbeit< verschwinden auch das Expertenwissen und die letzen>freien Zeitporen< der Sachbearbeiterin und des Konstrukteurs in den kleinen grauen Kästen. Und so ergeht es - selbst wenn dies auf den ersten Blick nicht so offensichtlich ist - auch der Krankenschwester und dem Handwerker, dem Lehrer und der Landwirtin. [...]

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