Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die heutige Ökonomie ist geprägt von einer globalisierten und damit international stark verflochtenen Ökonomie. Die Welt als Ganzes rückt durch technologischen Fortschritt, einen wachsenden Welthandel, der auch mit heutigen Mitteln nur auf dem Meer bewältigt werden kann, enger und enger zusammen. Der Raum des Meeres ist kein neuer, unbekannter Raum mehr, aber noch immer sind der Charakter dieses Raumes und der Unterschied von Land und Meer prägend für den Nomos der Menschheit. Auch die Europazentriertheit des Jus Publicum Europaeum schwindet, und dennoch bleiben die Probleme und Zusammenhänge von Übersee ein aktuelles Thema. Carl Schmitts Thematisierung von Land und Meer, von der Freiheit der Meere und der Piraterie ist keineswegs ein alter Hut der Politischen Theorie. Vielmehr ist es eine bedeutende philosophische Perspektive auf das heutige globale sicherheitspolitische und völkerrechtliche Gesamtsystem. Der Raub auf See ist wahrscheinlich so alt wie die Seefahrt und der Seehandel - wo es etwas zu holen gibt, findet sich früher oder später stets ein ungebetener Interessent. Alle historischen Reiche, die Seehandel trieben, kannten das Phänomen des Seeraubs als Äquivalent des organisierten Straßenraubs, der den Handelskarawanen drohte. Dies gilt für die Ägypter ebenso wie für die Anlieger des Indischen Ozeans. Die asymmetrische Bedrohung der Piraterie steht auch heute wieder, vielleicht kann man auch sagen: immer noch, der eingehegten terrestrischen Welt der Nationalstaaten entgegen. Nur ist die Staatengemeinschaft mittlerweile nicht mehr zweigeteilt in Europa, als Zentrum der religiös, vermeintlich intellektuell und technologisch entwickelten Elite, und heidnische Völker, sondern in gleichberechtigte Mächte rund um den Globus.