Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Religionswissenschaft), Veranstaltung: Religion und Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das gemeinsame Mahl hat bereits in der Antike Menschen miteinander verbunden, besonders in der Form des sog. Symposions. In einem langen Prozess entwickelte sich das griechische Symposion über das römische Convivium und die höfischen Tafeln des Mittelalters zum aristokratischen Bankett der Neuzeit und damit wieder zum Vorbild bürgerlicher Tischkultur in der Moderne. Im 20. Jahrhundert erschwerten Eile und Rastlosigkeit die Zusammenkunft bei einem geselligen Festessen. Dieser Prozess der McDonaldisierung hat auch im 21. Jahrhundert nur leichte Auflockerungen und Entschleunigungen erfahren. In einer Zeit, in der Fast Food und Convenience-Produkte unsere Speisekultur beherrschen, und das Sich-Ernähren nur noch einen Begleitcharakter zu allen möglichen anderen Lebensvollzügen zu haben scheint, gilt das klassische Gastmahl sozusagen als ein Gegenmodell zu dieser Entwicklung. Das Gemeinschaftsmahl kann dabei zu einer eigenen Sinngebung von Grundformen menschlicher Lebens- und Weltgestaltung und zu einer Ausgestaltung sozialer Bindungen führen. Die Fragestellung, in welcher Art und Weise das Gastmahl als religiöses Phänomen klassifiziert werden kann, und inwieweit die Harmonisierung antiker Mahlpraxis mit frühchristlichen und jüdischen Gemeinschaftsmählern gelingt, soll in dem vorliegenden Aufsatz bearbeitet werden.Im Folgenden soll zunächst versucht werden, einige grundlegende Gemeinsamkeiten von Religion und Mahl festzustellen, bevor die Charakteristika eines antiken Symposions skizziert und die gewonnenen Erkenntnisse mit christlicher und jüdischer Mahlpraxis in Beziehung gesetzt werden.
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