Beschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Physik - Optik, Note: 1.0, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Fluoreszenzdynamik in ganzen Zellen von Acaryochloris marina(A.marina) durch Anregung mittels verschiedener gepulster Lichtquellen mit unterschiedlichenAnregungswellenlängen bei physiologischen und kryostatischen Temperaturen untersucht.A.marina ist ein erst 1996 entdecktes Cyanobakterium, welches wegen einer bisher einzigartigenmolekularen Zusammensetzung des lichtsammelnden Antennensystems wissenschaftlich sehrinteressant ist. Während höhere Pflanzen und andere Cyanobakterien überwiegend Chlorophyll a undb als Hauptpigmente des membraninternen Lichtsammelkomplexes (LHC) aufweisen, enthält der LHCvon A.marina fast ausschließlich Chl d. Bei Chl d ist die langwellige Absorptionsbande im Vergleichzu Chl a und Chl b um mehr als 30 nm rotverschoben. Dies ermöglicht A.marina, den nahenInfrarotbereich des Sonnenlichtes zur Photosynthese zu nutzen und auf engem Raum symbiontisch mitanderen Cyanobakterien zusammenzuleben. Auch die membranexterne Phycobiliproteinantenne (PBPAntenne) von A. marina hat einen anderen Aufbau als in typischen Cyanobakterien.Aus dem energetisch niedrigeren Anregungszustand des Chl d und der Struktur der LHC- und PBP Antenneergeben sich wesentliche Fragen zum Anregungsenergietransfer in A.marina.Aus der Analyse der Fluoreszenzdynamik bei physiologischen Temperaturen konnte auf die Dynamikder Exzitonen im Antennensystem rückgeschlossen werden. Dazu wurden die gewonnenen Messdatenmit Hilfe eines Kompartimentierungsmodells analysiert und iterativ mit den Messdaten abgeglichen.Dies ermöglichte die quantitative Erfassung der auftretenden Exzitonen- und Elektronentransferzeiten.Es zeigte sich insbesondere, dass der Transfer vom terminalen Ende der PBP Antenne in die Chl dhaltigeCore-Antenne mit einer Zeitkonstanten von 60 ps abläuft und damit schneller ist, als beianderen Cyanobakterien.Durch eine Simulation konnte gezeigt werden, dass die Zeitkonstante einer schnellenFluoreszenzkomponente an der Grenze des Auflösungsvermögens verkürzt wiedergegeben wird.Eine Abschätzung des räumlichen Abstands zwischen den nächsten Nachbarn der Pigmente der PBPAntenne und des Chl d-haltigen LHC aus den gemessenen Spektren mit Hilfe der Theorie des Förster-Resonanz-Energie-Transfers (FRET) unter der Annahme gekoppelter Dipole, ergab einen centercenterAbstand von 3,3 nm
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