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Das Unsagbare sagen: Peter Handke und der Krieg im ehemaligen Jugoslawien

Akademische Schriftenreihe V147487

Bod
Erschienen am 01.04.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640582266
Sprache: Deutsch
Umfang: 96
Auflage: 3. Auflage

Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Magisterarbeit wird untersucht, wie die Unsagbarkeit, die ein Krieg mit sich bringt, literarisch verarbeitet werden kann. Dafür werden die Texte des österreichischen Schriftstellers und Dichters Peter Handke analysiert, die die Konflikte auf dem Balkan Ende des 20. Jahrhunderts thematisieren. Es handelt sich dabei um sechs Bücher aus den Jahren 1986 bis 2003, deren Genre mit den Worten essayistische Reiseberichte und märchenhaftes Theaterstück wohl am besten beschrieben werden können: "Die Wiederholung", "Noch einmal für Thukydides" (1992), der Sammelband mit den drei Beiträgen für die Süddeutsche Zeitung: "Abschied des Träumers vom Neunten Land. Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien. Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise", "Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg (1999)", "Unter Tränen fragend. Nachträgliche Aufzeichnungen von zwei Jugoslawien-Durchquerungen im Krieg, März und April 1999" (2000) und schließlich "Rund um das große Tribunal" (2003). Besonders auffällig bei der Lektüre dieser Texte ist für die Verfasserin dieser Arbeit, dass in ihnen eine andere Art von Sprache herrscht - anders als die Sprache der Medienberichterstattungen über den Jugoslawienkrieg4 und anders als eine Sprache, die in den politischen Texten zum Balkankonflikt herrscht. Auch die für Peter Handke evidente Problematik des Bilderverbots und der eigene Anspruch, arabesk und in Kleinstbildern zu erzählen, ist ein signifikanter Teil der vom Erzähler codierten Meinungsäußerung gegen die westliche Medienlandschaft. Das Vorhaben dieser Arbeit erwuchs dem Seminar Diskursivierung des Balkan. In diesem sollte besonders die Fragestellung beleuchtet werden, wie west- und osteuropäische literarische Werke über den Balkan sprechen. Hier ist der Balkan kein spezifisch explizierter, sondern meist eher ein trivialisierter geografischer Ort. In der Literatur, so auch bei Peter Handke, dient er oft als rhetorisch geformtes Irgendwo, das bestimmte unerlaubte Themen der Politik, Religion oder Moral visualisierbar macht. Verminderte logische Strukturen in der Sprache kennzeichnen diesen Diskurs. Der Balkan wird durch unterschiedliche Verfahren, wie durch die Arabeske, das Oxymoron oder völlige Abwendungen vom Text, z.B. durch das Verschweigen zum literarischen Ort der Abwesenheit.

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