Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer der wichtigsten Begriffe für René Descartes Philosophie ist der der Idee. Nach dem Großen Zweifel ist sie alles, was dem denkenden Ich bleibt. Aus ihr allein leitet der Philosoph die Existenz (s)eines Ichs ab. Leider ist es sehr schwer, den Begriff der Idee klar zu definieren, da Descartes dies selbst an keiner Stelle explizit tut. Es lässt sich jedoch sagen, dass es sich bei einer Idee um den geistigen Akt des Vorstellens, bzw. um dessen Inhalt also um sein Repräsentat handelt.
Doch was repräsentiert eine solche Idee? Laut Descarte repräsentiert eine Idee das Wesen eines Gegenstandes. An anderer Stelle sagt Descartes, er habe zwei verschiedene Ideen von der Sonne. Die eine, entstanden durch die Betrachtung der Sonne, versieht sie mit dem Attribut klein, die andere, basierend auf astronomischem Wissen, stellt sie als sehr groß dar. Wie sind diese beiden Aussagen aber zusammen zu verstehen?
Wenn Idee und Wesen eines Gegenstandes gleichzusetzen sind, bedeutet das, zum Begriff der Sonne gehören gleichzeitig die beiden konträren Eigenschaften groß und klein. Berücksichtigt man aber auch den zweiten Teilsatz, dann handelt es sich um zwei verschiedene Sachen, die durch zwei verschiedene Ideen repräsentiert werden also um zwei verschiedene Sonnen. Dies hätte die unschöne Folge, dass wir mit jedem neuen Blick auf eine Sache nicht nur eine neue Idee, sondern auch eine neue Sache hätten. Repräsentieren Ideen nun immer das Wesen einer Sache oder ist es vielleicht doch möglich, eine Idee von etwas zu haben, ohne dass sie das Wesen dieses Gegenstandes repräsentiert?
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