Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Frankreich ist als der Nationalstaat par excellence in die Literatur eingegangen. Dabei stellt sich die Frage, wie so viele verschiedenen Gruppen - die ethnische Landkarte war hier noch sehr lange nach der Teilung des Frankenreichs mindestens so bunt [] wie im Osten-harmonisch unter der einen französischen Flagge vereint werden konnten.
Natürlich wird diese Harmonie noch heute durch einen andauernden, wenn auch nicht
ernsthaft bedrohlichen, Korsika-Konflikt gestört. Auch ist die in Frankreich spätestens Mitte der 1980er Jahre ausgebrochene Debatte über die eigene Identität3 ein Zeichen dafür, dass das französische Nationalbewusstsein Grenzen und Probleme kennt. Dennoch sorgt beispielsweise der jährliche Nationalfeiertag, wenn die Französinnen und Franzosen wie vor 200 Jahren in der Straßen tanzend und die Tricolore aus dem Fenster schwingend ihre Nation feiern, gerade in Deutschland immer wieder für Erstaunen. Ich möchte versuchen, die Frage zu beantworten, warum und wie es damals möglich war, so viele verschiedene Menschen glaubend zu machen, sie würden zu der einen französischen Nation gehören. Natürlich stellt sich damit auch die Frage, wer überhaupt zur "grande nation" gehörte und wer nicht. Es existieren viele allgemeine Theorien zur Nation, der Entstehung, ihrem Funktionieren und
ebenso viele Definitionen.4 Mit diesem speziellen Beispiel möchte ich versuchen, den Prozess des "nation-building" näher zu beleuchten und verständlich zu machen. Das erlaubt einen tieferen Einblick in das französische Selbstverständnis, bleibt aber die Untersuchung eines Einzelfalls. Denn jede Nation hat bekanntlich ihre eigene Geschichte.
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