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Emotionen zwischen Selbst- und Fremdzwängen. Die Zivilisationstheorie von Norbert Elias, Kritik und Weiterentwicklung

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Erschienen am 01.08.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638834995
Sprache: Deutsch
Umfang: 18 S., 0.16 MB
Auflage: 1. Auflage 2007
E-Book
Format: EPUB
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Norbert Elias untersuchte in den 1930er Jahren Etikette- bzw. Anstandsbücher aus dem 15. bis zum 19. Jahrhundert und entwickelte daraus sein zum Klassiker avanciertes Werk Über den Prozess der Zivilisation. Auf seiner Theorie und Methode aufbauend tat Cas Wouters ab den 70er Jahren dasselbe: Etikettebücher seien vielleicht eine Mischung aus wirklichem und idealem Verhalten, aber auch diese Ideale seien real, so Wouters, und nicht von Sozialwissenschaftlern konstruiert. Dieses Quellenmaterial sollte beweisen, wie sich die psychische Struktur des Menschen im Laufe der Zeit veränderte an Hand von Verhaltensänderungen in der Gesellschaft. Nach Elias sind Verhaltensregeln Ausdruck sozialer Kontrolle, also der von anderen ausgehenden Zwang zur Selbstkontrolle. In Über den Prozess der Zivilisation versucht Elias, den gesellschaftlichen Übergangsprozess vom mittelalterlichen feudalen System in Westeuropa zum System des französischen absolutistischen Nationalstaats darzustellen. Sein erklärtes Ziel ist dabei, die langfristigen Wandlungsprozesse nicht nur im sozialen Habitus, sondern auch im Denken und Fühlen von Menschengruppen zu erforschen. Der Ansatz von Elias, Psychogenese und Soziogenese miteinander zu verbinden, den Zusammenhang zwischen der menschlichen Psyche und den Strukturen der menschlichen Gesellschaft zu erforschen, machte sein Werk zu einer Pionierstudie der Soziologie der Emotionen ohne diesen Namen zu tragen. Die Soziogenese von Scham und Peinlichkeit ist wohl ihr Kernstück. Viel deutlicher als bei den Klassikern Durkheim und Weber wird bei Elias die soziale Grundlegung von Gefühlen behandelt. Cas Wouters hat diesen Ansatz ebenso verfolgt und steht damit in der Entwicklung eines wachsenden Interesses der Soziologie, Psychologie und Geschichte an Emotionen seit Mitte der 70er Jahre. Er hat sich dabei zunehmend auf das geschlechtsspezifische Verhalten konzentriert. Während Elias jedoch in Über den Prozess der Zivilisation eine fortschreitende Verschärfung der Codes für Verhalten und Gefühle feststellt und damit eine zunehmende Formalisierung, widmet sich Wouters der These, im 20. Jahrhundert kam es zur Informalisierung, einem Prozess, in dem immer mehr Gefühls- und Verhaltensformen akzeptabel wurden Der Autor diskutiert folglich auch die Frage, ob der Zivilisationsprozess seine Richtung geändert hat. [...]

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