Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1, Universität Wien (Institut für Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar für Alte Geschichte: Die Provinzen des Römischen Reiches, Sprache: Deutsch, Abstract: Als die Römer im Jahr 25 v. Chr. die kleinasiatische Landschaft Galatien gemeinsam mit weiteren Gebieten als Provinz Galatia ihrem Reich eingliederten, entsprach dies einer strategischen Notwendigkeit. Durch diese Maßnahme wurde eine Lücke im Reichsgebiet geschlossen, was angesichts der ständig drohenden Gefahr durch die Parther bedeutsam war. Die Galater, die Bewohner des Kerngebiets, des eigentlichen Galatiens, waren ihrer Herkunft nach Kelten, die im ersten Viertel des dritten Jahrhunderts v. Chr. allmählich nach Kleinasien eingedrungen waren. Durch den Galaterbrief des Apostels Paulus spielen sie auch in der Religionswissenschaft eine Rolle. Die vorliegende Arbeit stellt eine kurze Zusammenfassung dessen dar, was über diese Provinz und deren Vorgeschichte heute bekannt ist. Als Quellen wurden neben Sekundärliteratur auch Briefe Ciceros verwendet, der 51/50 v. Chr. Statthalter im benachbarten Kilikien war. Nach einer Schilderung der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse in diesem Gebiet werden Charakteristika von Landschaft, Klima und Wirtschaft des eigentlichen Galatiens genannt sowie Städte, Verkehrswege und die Zusammensetzung der Bevölkerung beschrieben. Trotz früher Assimilierung an die griechisch sprechenden Kleinasiaten bewahrten sich die Galater ihre Sprache bis zur Zeit um 400 n. Chr., vielleicht sogar bis ins späte 6. Jahrhundert. Daneben sprachen jedoch zumindest die gebildeten Schichten auch griechisch. Für die deutschsprachigen LeserInnen mag auch die Tatsache interessant sein, dass galatische Missionare mit Vorliebe in das Gebiet um Trier geholt wurden, um den dort lebenden keltisch sprechenden Menschen die christliche Lehre zu verkünden.