Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Anfang der 1970er Jahren war der südamerikanische Kontinent noch fast flächendeckend von autoritären Regimen beherrscht. Den Startschuss für die Demokratisierungswelle der Region machte 1978/79 Ecuador; wenig später folgten Peru, Bolivien und Argentinien. (Krennerich 2003) Innerhalb der dritten huntingtonschen Demokratisierungswelle (Huntington 1991: 16) machten bis 1991 alle südamerikanischen Länder eine Demokratisierung durch. Obwohl die Ausgangsbedingungen, Ursachen und Verlauf der Demokratisierung sehr unterschiedlich waren, führten sie zu einem relativ einheitlichen Systemtyp, der liberal repräsentativen Demokratie (Krennerich 2003). Die Qualität dieser Demokratien wird jedoch immer wieder in Frage gestellt. Zwar unterscheiden sich die heutigen Regierungsformen der südamerikanischen Staaten deutlich von den früher auf dem Kontinent vorherrschenden Diktaturen, so ist doch in Frage gestellt, ob diese Systeme wirklich als vollwertige Demokratien im Vergleich zu den etablierten Demokratien der westlichen Hemisphäre gezählt werden können. So werden die Systeme des südamerikanischen Kontinents in der Literatur mit unterschiedlichen Adjektiven versehen und als begrenzte Demokratie, kontrollierte Demokratie, illiberale Demokratie oder defekte Demokratie bezeichnet. Letzteres Konzept bezeichnet Systeme die zwar bereits als demokratisch angesehen werden, aber gemessen an entwickelten liberal-rechtsstaatlichen Demokratien bestimmte Defekte aufweisen (Krennerich 2003) und soll im Folgenden auf seine Anwendbarkeit auf die
südamerikanischen Staaten hin geprüft werden.
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