Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Kunstgeschichte, Karlsruhe), Veranstaltung: Die Ausstallung des mittelalterlichen Kirchenraums, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Zum Bildprogramm am südlichen Querhaus des Straßburger Münsters
In diesem Semester beschäftigte sich ein Seminar ausschließlich mit der Ausstattung des mittelalterlichen Kirchenraumes. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist der Engelspfeiler, der um 1230 im Straßburger Münster entstanden ist und die Szenen des Jüngsten Gerichts an einer Säule darstellt. Auch das Marienportal am südlichen Querhaus, zeigt in ihrem Bildprogramm Szenen, die im weitesten Gerichtsszenen sind, auf ungewöhnliche Weise. Diese beiden Bildwerke sollen im Folgenden in ihrer Erscheinung und ihrem Zusammenhang näher erläutert werden.
Die ältesten Mauern des Straßburger Münsters gehen auf eine von Bischof Werinherr von Straßburg erbaute Basilika im Jahre 1015 zurück. Nach den Vorstellungen des Bischofs von Werinherr sollte die neue Kirche ein langes, flach gedecktes Hauptschiff, sowie zwei durch jeweils zehn Säulen abgetrennte Seitenschiffe besitzen. Die spitzen Türme sollten bei klarem Wetter bis weit in die Rheinebene zu sehen gewesen sein und zeugten vom Stolz des Patriziats sowie des durch Handel reich gewordenen Bürgertums. Von diesem frühen Bau ist die damals entstandene Krypta in den Grundmauern des heutigen Gebäudes noch erhalten.1
Nach einem verheerenden Brand um 1190 folgte ein erster Wiederaufbau im Zuge dessen weitere Teile entstanden. Dazu gehörten die nördliche Querhausfassade, wesentliche Teile des Obergeschosses des nördlichen Querhausarmes, sowie das südliche Portal, um dessen Ausschmückung es sich im Folgenden handeln wird. Die Arbeiten am südlichen Querhaus wurden vermutlich zwischen 1225 und 1240 ausgeführt. Im Gegensatz zum nördlichen Portal öffnet sich das Münster in Richtung Süden in einem Doppelportal.
Straßburg war, zusammen mit Bamberg, Magdeburg und Naumburg, eine der wenigen Bischofskirchen, die mit einem monumentalen Bildprogramm ausgestattet wurde.
Der Meister, dem man den Großteil der Ausschmückungen am Südportal, sowie die Arbeiten am Engelspfeiler im südlichen Querhausarm zuschreibt, ist uns namentlich nicht bekannt und wird auf Grund seiner einzigartigen Ausarbeitung der Statue der Ecclesia im Folgenden der Ecclesia Meister genannt.
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