Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,5, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, Sprache: Deutsch, Abstract: Der fundamentalistische Terrorismus entwickelte sich spätestens mit der Jahrtausendwende zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung für das westliche Gesellschaftsmodell. Aber wie konnte es zu einer solch radikalen Bedrohung kommen? Nur allzu oft neigen wir Menschen dazu, die Schuld einseitig beim Anderen zu suchen. Demzufolge sind diejenigen, die die aufgeklärte westliche Gesellschaft und ihre Werte bedrohen unzivilisierte Barbaren, religiöse Eiferer, Feinde der Menschheit im Allgemeinen. Doch wer wirklich an einer konstruktiven Lösung dieses Problems interessiert ist, der kann es sich so einfach nicht machen. Er sucht stattdessen nach den wahren Ursachen des Konflikts, und die Suche beginnt bei der Einsicht, dass zu einem Konflikt immer zwei Parteien gehören.
Gewalt beginnt da, wo Kommunikation scheitert so die vereinfachte These von Jürgen Habermas. Und Kommunikation scheitert dort, wo ein Bekenntnis zu wahrhaftigem Dialog sowie gegenseitiges Verständnis für die Position des jeweils anderen fehlen. Wahrhaftiger Dialog beinhaltet auch die Fähigkeit zu einer kritischen Selbstreflexion. Die westliche Gemeinschaft muss sich also zuerst einmal selbst hinterfragen, welche Entwicklungen zu der heutigen polarisierten Situation geführt haben. Schon Adorno und Horkheimer, die Gründerväter der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, diagnostizierten die auf den Werten der Aufklärung beruhende Moderne als in sich krank. Habermas beobachtet in der Globalisierung nun einen Siegeszug der Moderne, welche insbesondere die islamischen Staaten überrollt und in ihren grundlegenden Werten bedroht. Als Vertreter einer neuen Generation der Schule Frankfurter entwirft er jedoch ein positives Bild der Moderne - sie gilt im insgesamt als gesund, und die kranken Stränge können aus ihr entfernt werden.
Bestätigt aber der globale Terrorismus nicht eher die Gründerväter in ihrem Pessimismus? Wie kann die Moderne in sich gesunden und die Globalisierung so gestaltet werden, dass sie von anderen Kulturen nicht mehr als Bedrohung empfunden wird? Wie erklärt Habermas Fundamentalismus und Terrorismus und wie integriert er sie in sein philosophisches Grundgebäude? Was ist sein Lösungsansatz für diese globale Problematik und wie erfolgt die konkrete politische Praxis im Vergleich dazu? Wie sieht seine Vision einer gewaltlosen Weltordnung aus? Und gibt es Alternativen dazu? Diesen und anderen Fragen soll im Rahmen dieser Arbeit nachgegangen werden.
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