Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich Geisteswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass der Gegensatz zwischendem, was dem Menschen ursprünglich und dem, was ihm fremd ist, übergreifendesLeitmotiv in Rousseaus Werk ist und diese Entfremdung im Sinne vonEntäußerung erst die Möglichkeiten wahren Menschseins birgt. Rousseauweist, in seiner als spannungsvoller Einheit verstandenen Werke, Möglichkeiten,die gesellschaftliche Denaturierung zu überwinden, zeigt Wege zum authentischenMenschsein auf.Die Entfremdungsproblematik soll im ersten Teil dieser Arbeit anhand der beidenDiscours, des Essai und relevanter Passagen des Contract Social reflektiertwerden. Um Rousseaus spezifisches Entfremdungskonzept begrifflich zufassen, ist dieser Reflexion einleitend eine sprachwissenschaftliche Untersuchungder Syntagmata aliénation und être hors de soi in Rousseaus Schriftenvorangestellt. Die Vorstellung, dass der Mensch in Distanz zu sich selbstgerät, sich selbst fremd wird, lässt sich am treffendsten mit dem deutschenBegriff Entfremdung beschreiben. Doch der Begriff Entfremdung wird beiRousseau, anders als bei deutschen Autoren, nicht mit einem einzigen Terminusausgedrückt, sondern in einer komplizierten Konstellation verschiedenersprachlicher Wendungen, die über den französischen Terminus aliénationhinausführen. So bedarf es zum besseren Verständnis von Rousseaus Perspektiveder inneren Zusammenhänge des Entfremdungsgeschehens zunächst einer Untersuchung des sprachlichen Rahmens, in dem sich Rousseau bewegt. Umdie spezifische Gestalt, in der sich der Entfremdungsgedanke bei Rousseauartikuliert, zu erfassen, sollen die wichtigsten Begriffe unterschieden werden,die das semantische Feld von Entfremdung konstituieren und die in RousseausSchriften Verwendung finden.Die erste und grundlegende Dimension des Rousseauschen Entfremdungsbegriffsist kultur- und gesellschaftskritischer Natur. Insbesondere in den beidenDiscours formt Rousseau den Begriff des sich selbst entfremdeten Menschenals Kategorie einer existenzialen Anthropologie. Rousseaus These von dergesellschaftlich bedingten Entfremdung des Menschen wird im Rahmen dieserArbeit den einschlägigen Passagen beider Discours entnommen. Der erste Discourswird als eine Art Vorstufe zum zweiten und der zweite als eine Weiterführungdes ersten verstanden. In der Rousseau-Forschung wird die gedanklicheEinheit der beiden Abhandlungen zuweilen bezweifelt. [...]
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