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Staatslose Gesellschaften. Das theoretische Konzept der social anthropology am Beispiel des Volkes der Nuer.

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Erschienen am 10.06.2004, Auflage: 1/2004
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638282260
Sprache: Deutsch
Umfang: 15 S., 0.12 MB
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Format: EPUB
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die Sozialanthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Beginnend mit der revolutionären Wende in der Ethnologie, die durch BronislavMalinowski und dessen neuartiges Konzept von Feldforschung ausgelöst wurde,entwickelte sich in England die social anthropology. Sie wurde in den 20er und 30erJahren zunächst von Malinovski selbst, und dessen funktionalistischer Theoriegeprägt, da dieser in England lehrte. Malinovski definierte die kulturellenInstitutionen als Funktionen der basic needs wie z.B. Nahrung, Fortpflanzung undKommunikation. Detailgenaue Beschreibung der aufgenommen Eindrücke galt alswichtiger als Einordnung in eine theoretische Ordnung.In den 40er und 50er Jahren wurde Malinovskis Schüler Radcliffe-Brown zumbestimmenden Theoretiker. Er richtete das Interesse stärker auf das Netz der sozialenBeziehungen. Dies implizierte eine hohe Bewertung der theoretischen Ordnug undeinen höheren Abstraktiongrad.Von Beginn an spielte die Erforschung sog. akephaler (kopfloser) oder segmentärerGesellschaften also von Gesellschaften ohne Staat eine wichtige Rolle in der socialanthropology. Möglicherweise weil gerade im Machtbereich des britischen Empirebesonders viele dieser Völker anzutreffen waren. Darüber hinaus gab es zunächstnoch starke Sympathien seitens der social anthropology gegenüber diesenGesellschaften und dem Anarchismus als Theorie von der Abschaffung des Staates.Die intensive Beschäftigung mit akephalen Gesellschaften setzte sich auch unter denSchülern Radcliffe-Browns Meyer Fortes und Evans-Pritchard fort, jedochgleichzeitig mit der Akademisierung des Faches, zunehmend unter anderenVorzeichen: Die Arbeiten Evans-Pritchards über die Nuer, einen Volkstamm imSüdsudan, wurden von der britischen Kolonialbehörde finanziert, und standen demKontext, daß es den Kolonialtruppen nicht gelang, dieses Volk vollständig zuunterwerfen, weshalb man eine genauere Kenntnis von dessen politischenStrukturen wünschte. Ungeachtet dieser mehr als fragwürdigen Kooperation miteiner imperialistischen Macht, muß man der social anthropology aber zu gute halten,daß sie mehr als alle anderen dazu beigetragen hat, das rassistische Bild vomprimitiven Wilden zu widerlegen, indem sie zeigte, daß es sich um funktionierende(Malinovski) und in sich rational strukturierte Gesellschaften handelt. [...]

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