Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1,0, Hochschule Zittau/Görlitz; Standort Görlitz (Studiengang Kommunikationspsychologie), Veranstaltung: Prozessorganisation und Kommunikation im betrieblichen Kontext, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Gerade bei einem so langen undvielleicht verwirrenden Titel wie Vor- und Nachteile flacher bzw. steilerHierarchien und unterschiedliche Anforderungen an Informations- undKommunikationssysteme ist es meiner Meinung nach sinnvoll Anfangs zu klären,in welchen Kategorien wir uns bewegen. Zunächst ist es nötig festzulegen, inwelchem sozialen Gebilde wir Hierarchien untersuchen. Menschenansammlungenlassen sich ja beliebig unterteilen, etwa in Familie, Verband, Menge oder Masse(...). Wir werden uns im folgenden mit Gruppen im betrieblichen Kontextbeschäftigen. Diese Feststellung halte ich für wichtig, denn diese Gruppeunterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Gruppen, etwa durch ihreOrganisation, ihre Kommunikation, die Abhängigkeiten in der Gruppe u.v.m.Des weiteren halte ich es für wichtig zu klären, welches Menschenbild diesemReferat zu Grunde liegt. Seit jeher versucht der Wissenschaft die verwirrendeVielfalt individueller Erscheinungen zu ordnen und schafft Typen oder Klassen,welche die menschlichen Verhaltensweisen überschaubar und vorhersagbarmachen sollen. In den letzten 100 Jahren hat sich das Bild vom Menschen ineiner Gruppe stark geändert. Dazu gibt es mittlerweile KubikmeterweiseLiteratur, etwa über Über- bzw. Unterordnungsverhältnisse in Gruppen. Es lohntsich, einmal einen Blick in die älteren Schriften zu werfen und das ihnen zuGrunde liegende Menschenbild zu reflektieren. In seinem Buch Psychologie derMassen (vgl. Psychologie des foules, 1911) schreibt Le Bon: Sobald einegewisse Anzahl lebender Wesen vereinigt ist, einerlei, ob eine Herde Tiere odereine Menschenmenge, unterstellen sie sich unwillkürlich einem Oberhaupt, d.h.einem Führer (vgl. S. 83). Diese Vorstellung vom in der Masse aufgehenden,kritiklosen und zu primitiven Reaktionen neigenden Individuum ist heute nichtmehr zeitgemäß. Die Individuen in den von uns untersuchten Gruppen werden alsMenschen gesehen, die nach Selbstverwirklichung, Autonomie undSelbstkontrolle streben (vgl. Hacker 2001, S. 53). Das Menschenbild desselfactualizing man postuliert einen aktiven Menschen, der Subjekt seinerHandlungen ist und deren Ergebnisse auch selbst überprüft. Im Folgendenwerden wir erörtern, wie sich verschiedene Arten von Hierarchien auswirken,welche Vor- und Nachteile mit ihnen verbunden sind und wie sie dieinnerbetriebliche Kommunikation zwischen den selfactualizing menbeeinflussen.
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