Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 2,0, Universität Osnabrück (Evangelische Theologie), Veranstaltung: Bibeldidaktik des Alten Testaments, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Psalmen, Lieder und Gebete aus dem alten Israel, werden seit über zwei Jahrtausenden
von Gläubigen gesprochen, gebetet, gesungen, voller Inbrunst herausgeschrieen oder ergriffen
geflüstert. Denn so unterschiedlich die in den Psalmen aufgegriffenen Themen auch sein
mögen, eines haben sie doch gemeinsam: Sie greifen elementare Erfahrungen des Menschen
auf, schreckliche Angst und Verzweiflung, aber auch überströmende Dankbarkeit:
Bedrückung ebenso wie tief empfundenes Glück über die Schöpfung, und sie sind daher in
jeder geschichtlichen Epoche aktuell.
Besonders in unserer westlichen Gesellschaft ist es befreiend, wenn anfangs vielleicht auch
etwas fremd, dass in den Psalmen nicht nur die positiven, sondern auch die negativen
Emotionen ausgedrückt und nicht unterdrückt werden. Das Leid wird ernst genommen und als
Zustand akzeptiert, der berechtigt ist und nicht vor den Mitmenschen versteckt werden muss.
Es gibt keine oberflächlichen Trostworte wie das wird schon wieder oder ist doch alles nur
halb so schlimm. Freude und Leid, beide haben ihre Zeiten im Leben und dürfen offen
gezeigt werden.
Trotzdem bleibt der Psalmenbeter auch in den Klagepsalmen nie bei der Anklage Gottes
stehen. Nach der Klage folgt ein Bekenntnis der Zuversicht oder der Rückblick auf früheres
Heilshandeln Gottes und darauf die Bitte um Zuwendung. Die Klagepsalmen enden
hoffnungsvoll mit einer Bitte oder auch mit einem Lobversprechen, das der Beter im festen
Vertrauen darauf gibt, dass Gott helfen wird.1
Wichtig ist, dass es sich bei den Psalmen um Gebrauchstexte handelt. Die Psalmen sind direkt
aus der Erfahrung von Not oder Errettung heraus entstanden, was man auch noch an den
Überschriften sieht. Sie gehörten im alten Israel zwar in den Gottesdienst, aber dabei muss
man bedenken, dass Leben und Gottesdienst zusammen gehörten und nicht wie heute klar
getrennt verliefen. Darum sollten die Psalmen auch heute nicht ausschließlich auf den
Gottesdienst beschränkt sein, sondern in das tägliche Leben geholt werden. Der
Religionsunterricht kann dazu viel beitragen.
Die Tatsache, dass es sich bei den Psalmen um relativ kurze, aber kraftvolle Texte handelt,
machen sie besonders geeignet für den Religionsunterricht in der Schule. Jeder Psalm kann für sich gelesen und bearbeitet werden, ohne in einen größeren Kontext gestellt werden zu
müssen. Sie sind überschaubar und erschlagen die SchülerInnen nicht beim Lesen.
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