Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,00, West Virginia University, Sprache: Deutsch, Abstract: Der am 4. Dezember 1875 in Prag geborenen Dichter René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, uns besser unter der Kürzung Rainer Maria Rilke bekannt, ist wohl einer jener deutschsprachigen Schriftsteller, die den Anspruch erheben können als besonders lesenswert eingestuft zu werden, um einen Ausspruch Marcel Reich-Ranickis zu verkürzen, für den Generationen deutscher Leser galt und gilt er als die Verkörperung des Dichterischen, sein klangvoll-rhythmischer Name wurde zum Inbegriff des Poetischen (Reich-Ranicki 681).
Rilke ist ein Phänomen. Ein Mann, der viele dichterische und künstlerische Phasen, literarische Gattungseinstufungen und bestehende Auffassungen seiner Lebenszeit sprengte. Einer derjenigen, die sich immer verändern und doch nie ändern, denn Rilke war und ist ein Meister der Sprache und Form, er ist die Melodie der Literatur, die er in unzähligen Facetten und Nuancen seinen Lesern zuteil kommen lässt.
Wie erwähnt wird das Hauptaugenmerk dieser Hausarbeit auf Rilkes Römische Fontäne (Villa Borghese) gelegt, welches Rilke im Jahr 1906 verfasste und in seinem 1907 erschienenen Band die Neuen Gedichte veröffentlichte.
Dieses Gedicht zeigt den sprachlich-stilistischen und rhythmisch-melodischen Wert einer Kunstauffassung verbunden mit einer dichterischen Genauigkeit und spiegelt einen wesentlichen Lebensabschnitt Rilkes wider, den er durch die Zusammenkunft mit einem, für ihn interessantesten und begabtesten impressionistischen Künstlern der Welt, Auguste Rodin, erfahren hat. In dieser Eigenschaft lässt der Dichter die Wirklichkeit der Kunst und Natur erklingen.
Wie und mit welchen Mitteln Rilke diese Art der Dichtung erschaffen hat und wie weitreichend der Rodin`sche Einfluss auf dieses Werk einging, werde ich im Folgenden genau untersuchen und eine formale und inhaltliche Interpretation der Römischen Fontäne geben.
1. Einleitung
Rainer Maria Rilke und Auguste Rodin sind zwei Künstler, der eine in der literarischen, der andere in der bildenden Kunst, die nicht ohne Schwierigkeiten einer einzelnen Epoche oder eines bestimmten Stils zugeordnet werden können, haben beide doch so vielfältige und weitlaufende Einflüsse in ihrem Leben erfahren, umgesetzt und erzeugt.
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