Beschreibung
Shakespeares Karriere auf deutschen Bühnen begann 1776 in Hamburg mit einer Aufführung des Hamlet. Die Bearbeitung des Stücks stammte von Friedrich Ludwig Schröder – Schauspieler, Dramatiker, Regisseur und Direktor des Hamburger Theaters. Er schrieb damit Theatergeschichte. Untersucht werden seine während der Spielzeiten mehrfach überarbeiteten Aufführungsskripte von Hamlet und Der Kaufmann von Venedig sowie zeitgenössische Theaterkritiken und Briefwechsel. Diese interdisziplinäre Studie belegt die komplexen Einflüsse der Diskurse des 18. Jahrhunderts auf die Bühnentexte und ihre schauspielerische Interpretation. Dabei treten insbesondere die Bearbeitungen und ihre performativen Umsetzungen als essenzielle Zeugnisse aufklärerischer Theaterästhetik und Shakespeare-Rezeption hervor. Sie verlangen somit eine neue Wertschätzung.
Autorenportrait
Jacqueline Malchow studierte Anglistik und Geschichte an der Universität Hamburg und promovierte ebendort mit einem Abschlussstipendium. Sie war als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt «Bühne und Bürgertum. Das Hamburger Stadttheater 1770–1850» am Institut für Germanistik der Universität Hamburg tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Theatergeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, Theorie und Ästhetik des Schauspiels, die frühe Shakespeare-Rezeption sowie Diskurse zur Übersetzung.