Beschreibung
Diese Arbeit stellt exemplarisch – mittels einer Analyse des Romans Schott von Hans Joachim Schädlich – die reichhaltigen Möglichkeiten der tradierten Form- und Ideenkonstante des antiken Musenmodells für die Gegenwartsliteratur dar. Die mit Hilfe poststrukturalistischer Textanalyse herauskristallisierten Sprach- und Erzählstrategien werden vor dem Hintergrund der Geschichte und der Problematisierung der Muse als Inspirationsquelle deutbar. Die Stilprinzipien Konjunktiv, Paradox, Permutation und Serialität bilden mit der Sprache als materiellem Zeichensystem einen eigenständigen virtuellen Kosmos. Die Liebesbeziehung der Hauptfiguren Schott und Liu geriert sich als narrativ erzeugter Raum, in dem eine Muse gerade im aktuellen Sprach- und Medienkontext eine authentische Aussagequalität haben kann. Die Funktion der Muse entfaltet sich entlang der klassischen Trias «Botschaft», «Medium» und «Memoria».
Autorenportrait
Die Autorin: Frauke Lamberts, geboren 1965 in Frankfurt am Main, studierte Deutsche Literatur, Sprachwissenschaften und Komparatistik in Bochum, Konstanz, Pavia und Mainz. 2004 erfolgte die Promotion. Die Autorin lebt in Mainz.