Beschreibung
Bruno Bauer (1809-1882) war der politische Theologe einer Krise, die sich sehr bald als epochal erwies. Er erforschte sie in Theologie, Metaphysik und Politik und suchte aktiv in sie einzugreifen, indem er den gesamten Begriffsapparat seiner Zeit der Selbstauflösung entgegentrieb.
Einige bedeutende geisteswissenschaftliche Strömungen des 20. Jahrhunderts vorwegnehmend, arbeitete Bauer in der Ausschließlichkeit ein konstitutives Moment jeder Religion heraus und fand dieselbe Ausschließung im Herzen des Politischen wieder. Gerade dank der Kritik des Ausschlusscharakters jeder politischen Form vermochte Bauer die Frage der allgemeinen Befreiung auf neue Grundlagen zu stellen. In den Jahren des Nachmärz richtete er seine Aufmerksamkeit in wachsendem Maße auf die Schattenseiten dieser Befreiung: auf Nivellement und Diktatur als Auswüchse des Individualismus und der Demokratie.
Autorenportrait
Der Autor: Massimiliano Tomba studierte an den Universitäten Padua, Würzburg, München und Pisa. Gegenwärtig ist er als Wissenschaftlicher Assistent für politische Philosophie am Institut für Geschichts- und Politikwissenschaft der Universität Padua tätig. Von ihm erschienen verschiedene Aufsätze zur politischen Philosophie von Hegel, Kant und den Junghegelianern. Er ist Mitglied eines Forschungsprojekts zum Junghegelianismus mit Sitz in Hamburg sowie Mitarbeiter einer philosophischen Zeitschrift.