Beschreibung
Vom Götterpferd zum Sportgerät – größer könnte der Kontrast zwischen der mythologischen Verwurzelung des Pferdes und seiner heutigen Rolle nicht sein. Der Glaube an Götter-, Teufels- oder Geisterpferde ist weitgehend vergessen; um so überraschender ist ihre literarische Präsenz. Die Studie stellt erstmalig umfassend Konstanz und Wandel der Bedeutungen des Pferdes in der deutschsprachigen Literatur dar. Ausgehend von Werken des 20. Jahrhunderts wird zunächst die reiche Bedeutung des Pferdes in Mythos und Aberglauben aufgezeigt, um mit diesem Wissen das phantastische Pferd zu analysieren. Schließlich untersucht die Arbeit verschiedene Facetten der Bedeutung des Pferdes als Natur- und Freiheitssymbol. Zu Wort kommen Autoren von Xenophon bis Anne Rice, von Wolfram von Eschenbach bis Botho Strauß.
Autorenportrait
Die Autorin: Ruthild Kropp wurde 1966 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Germanistik, Romanistik und klassische Archäologie in Münster/Westfalen, Grenoble und Mainz. Nach einem Praktikum bei der Fuldaer Zeitung arbeitete sie beim archäologischen Fachverlag Philipp von Zabern, bei Radio Vatikan und als Pressesprecherin für das katholische Büro der EXPO 2000. 2001 Abschluss der Promotion.
Inhalt
: Götterpferde – Der Mythos der Windpferde – Pferdeopfer und der Verzehr von Pferdefleisch – Geisterpferde – Der reitende Tod – Das Totenheer und die wilde Jagd – Die Statusfunktion des Pferdes – Sprechende Pferde – Kluge und prophetische Pferde – Die Bedeutung des Pferdekopfes – Exkurs zum Kopf des Rappen in der «Blechtrommel» – Das Sich-Messen des Reiters mit dem Pferd – Das Erlebnis des Rittes in Harmonie mit der Natur – Das Pferd als Sinnbild der Natur – Friedrich Nietzsches Einfluß auf das Tierbild des Expressionismus – Das Leid der Droschkengäule – Das Kriegspferd: Patriotischer Gefährte oder geschundene Kreatur – Das Pferd als Freiheitssymbol – Fluchten hoch zu Roß – Kinder und ihre Fluchten in Pferde-Traumwelten.