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Die Psychoanalyse des Mädchens

eBook

Erschienen am 12.03.2017, Auflage: 1/2017
CHF 65,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608108590
Sprache: Deutsch
Umfang: 432 S., 2.69 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Es ist eine auffallende Diskrepanz zu beobachten: Mädchen, eigentlich die Gewinner der Bildungsentwicklung, sind immer häufiger in Therapien anzutreffen. Warum ist das so? Und wie können wir therapeutisch und erzieherisch damit umgehen? Die Autorin zeigt, welche Konstellationen und zentralen Beziehungskonflikte zu psychischen Störungen führen, was daran "typisch weiblich" ist, und welche therapeutischen Herausforderungen sich daraus ergeben.Inge Seiffge-Krenke analysiert, ob Autonomie heute noch Angst macht, welche zentralen Beziehungsdilemmata Mädchen lösen müssen und wie wir sie dabei unterstützen können. Sie zeigt, welche Konstellationen und zentralen Beziehungskonflikte zu psychischen Störungen führen, was daran "typisch weiblich" ist, und welche therapeutischen Herausforderungen sich daraus ergeben:- Psychoanalytische Weiblichkeitstheorien wo bleibt das Mädchen?- Entwicklung von Mädchen aus psychoanalytischer und entwicklungspsychologischer Sicht- die Beziehung der Mädchen zu ihren Müttern, ihren Vätern, zu Geschwistern und Freundinnen- Mädchenkörper und Sexualität- Erste Liebe, romantische Erfahrungen und Gefährdungen- Aggressives und selbstschädigendes Verhalten- Ängste, Depressionen, Ess- und Persönlichkeitsstörungen- Probleme von Mädchen aus Migrantenfamilien- Hilfreiche Vergleiche mit klinisch-unauffälligen Mädchen zur Einschätzung der Krankheitswertigkeit einer Störung- Therapeutische HilfenDieses Buch richtet sich an:- PsychoanalytikerInnen- Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen- EntwicklungspsychologInnen- ErziehungsgsberaterInnen- KinderärztInnen- SozialarbeiterInnen

Autorenportrait

Inge Seiffge-Krenke, Dr. phil., ist em. Professorin für Entwicklungspsychologie und Gesundheitspsychologie an der Universität Mainz mit Schwerpunkt Jugendforschung und Gastprofessorin an der International Psychoanalytic University in Berlin. Sie ist Psychoanalytikerin und in der Lehre für und Supervision von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten im ambulanten und stationären Bereich tätig.

Leseprobe

Aus dem VorwortDieses Buch wäre wahrscheinlich ohne die freundliche aber auch beharrliche Unterstützung von Hans Hopf nie geschrieben worden. Nachdem er 2014 mit seinem Buch über die Psychoanalyse des Jungen eine umfangreiche Anthologie des Jungen vorgelegt und in dieses Buch die ganze Kompetenz, Kreativität und Begeisterung, eines erfahrenen Therapeuten, sicherlich unseres bekanntesten Kinderanalytikers überhaupt hineingelegt hat, entstand die Idee, auch eine Psychoanalyse des Mädchens zu verfassen. Ich habe lange gezögert - schließlich gibt es ja schon so viel über Weiblichkeit und Psychoanalyse, und dies seit Jahrzehnten - was konnte ich da noch hinzufügen? Andererseits: In den frühen analytischen Schriften von Helene Deutsch und Karen Horney, erst recht aber in den analytischen Diskursen der Nachkriegszeit standen mehr die Mütter und (und seltener) Töchter im Vordergrund wäre es da nicht an der Zeit, die Töchter etwas stärker in den Blick zu nehmen? Schließlich: Es gibt viele entwicklungspsychologische Befunde zu Mädchen- sollte ich da nicht als Entwicklungspsychologin versuchen, diese beiden Perspektiven, Psychoanalyse und Entwicklungspsychologie stärker zusammen zu bringen? Dies gilt ja insbesondere für Lebensbereiche des Mädchens, die in der Psychoanalyse gar nicht so bekannt sind wie Freundschaftsbeziehungen, körperliche Entwicklung, die erste Liebe - aber auch für die Mädchenspiele, die aggressive Auseinandersetzung, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie sehen wir heute das Latenzmädchen, die weibliche Jugendliche? Gerade für Therapeuten und Therapeutinnen kann es doch hilfreich sein, Rahmendaten über nicht-klinisch auffällige Mädchen zu haben, markieren sie doch Grenzen, um die Krankheitswertigkeit eines Verhaltens, einer Störung besser einschätzen zu können. Die zu starke Konzentration auf die Eltern, speziell die Mutter als Dritte im Bunde des therapeutischen Geschehens fand ich ungut. Mädchen auf der Suche nach ihrer Identität zu begleiten und die einzigartigen, besondere Charakteristiken dieses Geschlechts herauszuarbeiten und Skotome wie die Aggressivität aufzugreifen, war mir wichtig. Das Buch von Hans Hopf über Jungen ist unerschrocken und mutig aber auch mutmachend - und es zeugt von einem unglaublich reichen theoretischen und therapeutischen Wissen. Was konnte ich nun, in Ergänzung seines Werks, Neues über Mädchen berichten, was nicht schon in der jahrelangen Diskussion der Weiblichkeitstheorien immer und immer wieder beschworen worden war? Das konnte einen schon verzagt machen. Dann aber fiel mir auf, das Mädchen viel stärker als Jungen zur Symbolisierungen neigen, in denen Beziehungen erprobt werden- seien es nun Tagbücher, blog, oder Fantasiefreundinnen. Das hat mich sehr beschäftigt, was das bedeuten soll, ist das ein Alleinstellungsmerkmal, etwas Besonderes, dass nur Mädchen haben- und warum ist das der Fall? Ist das wirklich nur alles auf die inner genitality zurückzuführen, wie die Autorin Vera King behauptet? Oder ist das wiederum zu sehr von der Mutter aus gedacht? ...Inge Seiffge-Krenke

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