Im September 1763 wird Carl Gottlob Beck Bürger der Freien Reichsstadt Nördlingen. Damals beginnt die Geschichte eines Verlags, der in seinen Verlegern und Programmen zu einem Spiegel deutscher Geistes- und Ereignisgeschichte wird.Stefan Rebenich, einer der führenden deutschen Wissenschaftshistoriker, hat in jahrelanger Quellenarbeit die Geschichte des Verlags C.H.Beck erforscht. Nun beschreibt er in seinem Buch die wechselvollen Entwicklungen des traditionsreichen Unternehmens von seinen Anfängen im schwäbisch-protestantischen Milieu zu einem der führenden geisteswissenschaftlichen Verlage der Gegenwart. Es wird deutlich, dass im Laufe der Jahrhunderte die Autoren und Werke, die bei C.H.Beck verlegt werden, gleichsam die intellektuellen Entwicklungen Deutschlands abbilden. Dies gilt für die liberalen und nationalen Tendenzen während der ersten einhundertfünfzig Jahre des Verlags in König- und Kaiserreich, es gilt für die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, und es gilt für den zum Programm erhobenen Versuch der Aufarbeitung deutscher Geschichte seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Stefan Rebenich lehrt Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike an der Universität Bern. 2013/14 ist er Fellow am Historischen Kolleg in München.