Beschreibung
In Statius' Achilleis bewegt sich der namensgebende Held des Werkes, der den antiken und modernen Leser:innen aus Homers Ilias als der Krieger schlechthin bekannt ist, in unkriegerischen Situationen: Bevor er nach Troja aufbricht, versteckt ihn seine Mutter als Mädchen verkleidet auf der Insel Skyros, um ihn vor dem Krieg zu bewahren. Auch diese Ereignisse waren bekannt, sie wurden allerdings in nichtepischen Gattungen wie der Bukolik, Tragödie und dem Liebes-Lehrgedicht dargestellt. Ziel der Arbeit ist es, zu zeigen, mit welchen Mitteln die Erzählung in Statius Achilleis im Vergleich zu diesen Prätexten neu akzentuiert wird, Achill heroischer und männlicher wirken kann und damit seine Bestimmung zum Helden deutlich wird. Die Arbeit bietet eine Besprechung aller zentralen Stellen der Achilleis.
Autorenportrait
Björn Sigurjónsson ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Lateinische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Inhalt
1 Statius' Achilleis - Ein Anti-Epos? .
1.1 Das Proöm der Achilleis: Angekündigte Intertextualität
1.2 Die Achilleis in der Forschung
1.3 Ziele der Arbeit
2 Das epische Narrativ in Statius' Achilleis
2.1 Thetis' Bitte um einen Seesturm und die epischen Vorbilder
2.2 Achill bei Thetis' Ankunft: Protoiliadischer Held und Kind
zugleich
2.3 Epos und andere Traditionen. Achill auf Skyros
2.4 Selbstverortung der Achilleis in ihrer epischen Tradition
3 Die Achilleis als intertextuelles und psychologisierendes Prequel
Literaturverzeichnis
Index Locorum