Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1.0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Frage Was ist der Mensch als philosophischer Grundfrage ist die philosophische Anthropologie um Erkenntnis der Natur des Menschen bemüht. Die Fragestellung der vorliegenden Hausarbeit fokussiert auf Plessners Philosophische Konzeption der menschlichen Natur. Ziel der Ausführung ist es, die Bedeutung des Konzeptes des Homo absconditus innerhalb des Gedankengebäudes Plessners herauszustellen. Um diese Fragestellung systematisch auszuarbeiten, werden die folgenden Aspekte der Plessnerschen philosophischen Anthropologie betrachtet: Zunächst wird eine Einführung in Helmuth Plessners philosophische Anthropologie gemacht, die von der Fragwürdigkeit des menschlichen Wesens ausgeht, und in der Erforschung des Menschens eine skeptische Perspektive in den Mittelpunkt stellt. Anschließend wird das Konzept des Lebens als Kernbegriff seiner anthropologischen Reflexionen thematisiert, um daraufhin seine Konzeption des Homo absconditus als fundamentale menschliche Wesensbestimmung zu erläutern, die es schafft, die Unergründlichkeit des Menschen als positiven Aspekt vor jede Bestimmung des Menschen zu setzen, und dabei Einheit und Offenheit und Konstanz und Variabilität durch die Bestimmung der menschlichen Grundstruktur als Entzugsstruktur verbindet und dem Menschen einen ihn schützenden, verborgenen Kern zugesteht. Zuletzt wird die Grundstruktur des Homo absconditus anhand der Exzentrischen Positionalität näher bestimmt, die durch die Konstellation von Begriffen wie Weltoffenheit, Wurzellosigkeit, Geschichtlichkeit näher feststellbar ist. Die Wesensbestimmung bei Plessner verweist auf einen Möglichkeitsraum, der eine Offenheit in der Festlegung, mit Rücksicht auf die Zeitlichkeit des Lebendigen, entgegen einer Zielfixierung oder teleologischen Idee befürwortet. Durch eine systematische Betrachtung der fundamentalen Ansätze der Plessnerschen philosophischen Anthropologie soll in der Schlussbetrachtung gezeigt werden, dass ein begriffliches Spannungsverhältnis zwischen Plessners Überwindung dualistischer und einseitiger Auffassungen der menschlichen Natur mit seiner Vorgabe einer einheitlichen Konzeption der komplexen menschlichen Natur vorhanden ist, die sich zunächst widerspruchsfrei behandeln lässt, wobei jedoch bei näherer Betrachtung eine dualistische Spaltung bestehen bleibt.