Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Umstand, dass Karl Marx nie explizit seine Vorstellung einer gerechten Gesellschaft darlegte, hinterlässt auf den ersten Blick eine normative Lücke in seiner Theorie. Denn wie lässt sich seine umfangreiche und detaillierte Analyse des kapitalistischen Systems nachvollziehen, wenn ihr keine Konzeption von politischer Gerechtigkeit zugrunde liegt?Diese Arbeit rekonstruiert anhand dreier Elemente der Marxschen Kapitalismuskritik Prämissen, die belegen, dass Marx sehr wohl eine Konzeption von Gerechtigkeit besaß. Untersucht werden die Ausbeutungskritik, die Entfremdungsdiagnose und der Vorwurf, die kapitalistische Produktionsweise erzeuge eine gesamtgesellschaftliche Illusion, welche die tatsächlichen Machtverhältnisse verschleiert. Dabei stellt sich heraus, dass Marx die Arbeit in den Mittelpunkt menschlicher Gesellschaften stellte; freie und sinnstiftende Arbeit empfand er als Grundbedingung für ein sich selbstverwirklichendes Leben. Diesem Umstand müsse die Ökonomie einer Gesellschaft gerecht werden.So versuchte Marx zu zeigen, dass Gerechtigkeit in kapitalistischen Produktionsverhältnissen nicht realisierbar ist, was Debatten um Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit obsolet mache. Vielmehr überwindet eine gerechte Gesellschaft die Frage nach Gerechtigkeit, da ihre Struktur jedem Menschen die Chance ermöglicht, ein Leben nach seinen individuellen Bedürfnissen zu führen.
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