Beschreibung
Mit erstaunlicher Häufigkeit waren im ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Historiker von hochgradiger Sehschwäche oder sogar völliger Erblindung betroffen. Anhand von sieben Fallbeispielen beschreibt Heinz Duchhardt exemplarisch das Schicksal junger wie alter Wissenschaftler. Dabei berücksichtigt er nicht nur umfangreiches Quellenmaterial, sondern würdigt auch die ophthalmologischen Befunde, um so nach den Rückwirkungen auf die jeweilige Psyche der Betroffenen zu fragen. Dabei zeigt sich, dass die Historiker trotz der körperlichen Beeinträchtigung ausnahmslos weiter wissenschaftlich tätig blieben - in einem Fall sogar mehr als vier Jahrzehnte. Duchhardt vermag es, den Biographien der Historiker mit seiner Studie eine weitere Facette hinzuzufügen, die in etlichen Fällen bisher völlig übersehen wurde. Der Band stellt somit einen Beitrag sowohl zur Wissenschaftsgeschichte als auch zur Disability History dar.
Autorenportrait
Heinz Duchhardt (* 1943), zuletzt (1994-2011) Direktor des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, ist Autor zahlreicher Bücher zur Frühen Neuzeit, zur "Sattelzeit", zu den Internationalen Beziehungen und zur Wissenschaftsgeschichte.
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