Beschreibung
Domenico Beccafumi schuf zwischen 1529 und 1535 in der Sala del Concistoro, einem Ratssaal des sienesischen Stadtpalastes, Fresken mit einem einzigartigen ikonographischen Programm. Diese zeichnen das Bild einer egalitären und meritokratischen Republik, das in seiner Schärfe und Herbheit, aber auch in seinem Differenzierungsgrad in der europäischen Ikonographie ohne Beispiel sein dürfte.
Eine historische Fragestellung, Aussage und Funktion dieses einzigartigen Bilderzyklus’ bildet den Kern dieser interdisziplinär angelegten Studie, in der im Einzelnen auch mit kunsthistorischen Mitteln gearbeitet wird.
Nach der Analyse des ikonographischen Programms und der soziopolitischen Realität der sienesischen Republik anfangs des 16. Jahrhunderts werden exemplarisch jene beiden Ebenen – Bilder und Realität – zusammengeführt und daraus die Funktionen der Fresken herausgefiltert. Bislang nicht ausgewertetes Archivmaterial bringt neue Erkenntnisse über den Programmentwerfer: direkte Zusammenhänge zu Niccolò Macchiavelli, dem einflussreichsten politischen Denker der Frühneuzeit, können in einer völlig neuen Parallelität erstmals belegt werden.
Autorenportrait
Die Autorin: Karin Fuchs, geboren 1973 in Solothurn (Schweiz). Studium der Geschichte der Neuzeit und des Mittelalters sowie der Kunstgeschichte in Freiburg/Schweiz und Siena. Ausbildung zur Gymnasiallehrerin für Geschichte und Kunstgeschichte in Freiburg/Schweiz, Luzern und Sarnen. Seit 2005 Dozentin für Geschichte an der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz in Luzern.
Leseprobe
Leseprobe