Beschreibung
Das Drehbuch wird gemeinhin nicht zur Gattung der schönen Literatur gezählt. Ihm haftet der Makel des Gebrauchstextes an. Als erste Stufe im filmischen arbeitsteiligen Entwicklungsprozess ist seine Aufgabe das Verschwinden. Entsprechend gering ist das publizistische und wissenschaftliche Interesse am Grenzgängertext. Hand in Hand mit diesem minderwertigen Status geht das fehlende öffentliche Ansehen des Drehbuchautors. Die Dissertation fragt nach den Gründen. War das im Verlauf der Filmgeschichte immer so? Wie widersprechen sich filmtheoretische Positionen? Die literaturwissenschaftliche Analyse am Fallbeispiel «Agnes» von Peter Stamm stellt die Gegenthese auf: Das Drehbuch ist Literatur. Wie verändert sich der literarische Charakter in der Adaption vom Roman ins Drehbuch? Der Gattungsvergleich setzt sich zum Ziel, die Eigenständigkeit einer Textsorte Drehbuch mit ihrer spezifischen Gestaltungsästhetik zu bestimmen. Da das Drehbuch «Agnes» in Zusammenarbeit mit einer Filmproduktionsfirma entstanden ist – der Film «Agnes» ist geplant – beinhaltet die Dissertation gleichsam eine Bestandesaufnahme der aktuellen Drehbuch(schreib)situation.
Autorenportrait
Die Autorin: Birgit Schmid, geb. 1972 in Aarau, studierte an der Universität Zürich Germanistik, Komparatistik und Kunstgeschichte. Heute ist sie als Filmredaktorin der Neuen Luzerner Zeitung und als freie Journalistin u.a. für NZZ am Sonntag, «Das Magazin» und FILMBULLETIN tätig.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Das Drehbuch als Literatur – Minderwertiger Status des Drehbuchautors – Merkmale einer Textsorte Drehbuch – Grenzgängertext zwischen Literatur und Film – Die wechselseitige Geschichte des Drehbuchs – Das Drehbuch im Stoffentwicklungsprogramm – Intermediale Analyse vom Roman zum Drehbuch – Literatur in Bildern erzählen – Agnes geht zum Film: Transformation der Figuren, Geheimnisregie im Roman und Drehbuch «Agnes».