Beschreibung
Aus dem Inhalt:
«Die Blocher-Schweiz verspricht einen Ort, den es nicht gibt, und sie tarnt ihre falsche Utopie durch eine Politik der Aggressivität. Sie schürt Ressentiments, wo man stattdessen demokratisch streiten muss – um jene stets vorläufigen Lösungen, wenig begeisternden Kompromisse und pragmatischen Anpassungen an eine schwierige Wirklichkeit, die sehr oft nicht mehr als das Zweitschlechteste sind im Vergleich mit all dem, was wir uns eigentlich erhofften. In nichts anderem besteht also der Kulturkonflikt um die Neubestimmung des Landes nach dem Ende der Nachkriegsschweiz im Jahre 1989: im Streit um den Abschied von der Illusion, ‹das Gesunde und Ein-für-allemal-Richtige und Einheimische und Weiss-Gott-Bewährte, kurzum das Schweizerische› sei durch Abgrenzung, Reinigung und Abstossung zu sichern.»
Autorenportrait
Georg Kohler (*1945), Studium der Philosophie und Jurisprudenz in Zürich und Basel. Seit 1994 Professor für Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der politischen Philosophie an der Universität Zürich. Zahlreiche Publikationen, u.a. «Wozu Adorno? Beiträge zur Kritik und zum Fortbestand einer Schlüsseltheorie des 20. Jahrhunderts» (2008, Hrsg.).