Beschreibung
Seit die Osteopathie zu einer akademischen Disziplin und Teil der manuellen Heilkunst wurde haben monumentale soziale, wissenschaftliche und kulturelle Veränderungen stattgefunden. Für all jene, die die Vorteile der Osteopathie für sich entdeckt haben, bleibt sie trotz all dieser Wandelungen unerlässlich. Osteopathische Meisterschaft ist ein Beitrag zu den fortlaufenden Bemühungen, die wissenschaftlichen und humanistischen Grundlagen der Wirkung osteopathischen Vorgehens besser zu verstehen, wodurch ein modernes Paradigma der Osteopathie entsteht.
Obwohl der Entdecker der Osteopathie, der amerikanische Landarzt Dr. Andrew T. Still (1828-1917) über den Körper arbeitete, bezog er den ‚Schöpferischen Verstand des Körpers‘ als wesentlichen Aspekt des Patienten stets in seine Philosophie der Osteopathie mit ein. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts, insbesondere aber durch die zeitgenössischen Kognitionswissenschaften und die Neuropsychiatrie, wurde deutlich, dass körperliche und geistige Aspekte tatsächlich funktional integriertes, d.h. einheitliches System repräsentieren.
William G. Sutherland, Robert Fulford und Rollin Becker lenkten unsere Aufmerksamkeit wiederum darauf, dass KlinikerInnen ausnahmslos mit mehr als dem Körper, so wie er von der klassischen Anatomie beschrieben wird, arbeitet. Sie alle trugen trotz der wissenschaftlichen, semantischen und beruflichen Einschränkungen in ihrer Zeit dazu bei, unseren therapeutischen Horizont enorm zu erweitern.
Zachary Comeaux hat mit seiner phänomenologischen Osteopathie ein System erforscht und vorgeschlagen, das Entdeckungen in Phänomenologie, Kognitionswissenschaft und zeitgenössischer Physik kombiniert. Er ermutigt damit KlinikerInnen, die Natur ihrer Interaktion mit den PatientInnen immer tiefer zu erforschen. Damit steht er ganz in der Tradition A.T. Stills, der das unermüdliche ‚Dig on!‘ (Weitergraben), das beständige und ernsthafte Ringen um Erkenntnis zum wesentlichen Identitätsmerkmal der ursprünglichen Osteopathie gemacht hatte.
Das Buch enthält zudem praktische Übungen als Katalysator für weitere klinische Erforschung und zur Steigerung der Effektivität.
Obwohl für den unmittelbaren Praktiker gedacht, bietet es für alle Erfahrungsstufen etwas.