Beschreibung
2018 schlossen Eritrea und Äthiopien nach jahrzehntelangem Krieg Frieden. Die hier versammelten Geschichten, Theaterstücken und Essays entstanden in jener Kriegszeit und während des Befreiungskampfes Eritreas. Der Sammelband wurde aus der ursprünglichen Tigrinya-Ausgabe 'KlteQne Ab Difa'at' ins Englische ('Two weeks in the trenches') übersetzt und nunmehr ins Deutsche übertragen. In seinem Vorwort schreibt der Schweizer Afrika-Experte Hans-Ulrich Stauffer, die Texte 'führen uns in eine unbekannte Welt, die Welt, in welcher Jugendliche in den 1950er und 1960er Jahren unter äthiopischer Fremdherrschaft aufwuchsen, eine Welt mit vielen Reminiszenzen an die eben erst beendete Periode der italienischen Kolonialherrschaft. Aber auch eine Welt, in der sich in der eritreischen Gesellschaft der Widerstand gegen die äthiopische Fremdherrschaft zu formieren beginnt. Eine Welt, in der sich bis hinein in die engste Familie die Frage stellte: Auf welcher Seite stehst du - auf der Seite der äthiopischen Herrscher oder auf der Seite des eritreischen Widerstandes?' Das Stück 'Der Andere Krieg', das in diesem Band ebenfalls enthalten ist, wurde 1997 im Yorkshire Playhouse Theatre in Leeds (UK) uraufgeführt. Es wurde 2001 wiederholt als BBC-Stück der Woche ausgestrahlt.
Autorenportrait
Alemseged Tesfai wurde 1944 in der Stadt Adi Quala in Eritrea geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten von Addis Abeba und Illinois at Urbana-Champaign. 1974 brach er seine Doktorarbeit an der University of Wisconsin in Madison ab und schloss sich der Volksbefreiungsfront an, die für Eritreas Unabhängigkeit kämpfte. Während des Krieges diente er als Erzieher, Kulturdirektor, Journalist, Forscher und Schriftsteller. Er ist Autor von drei Bänden zur politischen Geschichte Eritreas von 1941 bis 1962. 1997 bekam er den höchsten Literaturpreis von Eritrea, den Raimok-Preis für Tigrinya-Literatur. 2017 erhielt er den Writing Scholarship Award der in London ansässigen Miles-Morland Foundation. Alemseged Tesfai lebt in Asmara, Eritrea.