Beschreibung
Max Brods Werk und Wirken stehen noch immer im Schatten seiner Verdienste als 'Retter' der nachgelassenen Schriften Franz Kafkas. Vor allem als Romancier bekannt, entfaltete Brod (1884-1968) eine vielfältige Tätigkeit, die ihn - vor seiner Flucht nach Palästina 1939 - zu einer zentralen Figur des kulturellen Lebens in Prag machte. Als Vermittler tschechischer Kultur verhalf er Jaroslav Haseks Svejk oder Komponisten wie Leos Janáček und Jaromír Weinberger zum Durchbruch und förderte insbesondere die tschechische musikalische Moderne. Barbora Srámková erhellt dieses fruchtbare Kapitel deutsch-tschechischer Kulturbeziehungen: So wird Max Brod zum einen als Musik- und Theaterkritiker dargestellt - darunter seine Rezeption tschechischer Avantgarde wie des 'Befreiten Theaters' von Voskovec & Werich oder der Bühne E. F. Burians. Zum anderen wird sein Schaffen als Musikwissenschaftler, Librettist und Dramatiker im Spiegel tschechischer Kritik gezeigt.