Beschreibung
Wie kommt es dazu, daß wir aus einem literarischen Werk mehr herauslesen als der geschriebene Text vorgibt? Und wie entstehen unterschiedliche Lesarten einer Erzählung? Die von russischen Forschern entworfene und von der Verfasserin weiterentwickelte Theorie des literarischen Detailismus versucht, diese und andere Fragen im Rahmen eines neuen Interpretationsverfahrens zu beantworten. Die Aufmerksamkeit für evokative Details (es können einzelne Wörter, Wortgruppen, Sätze oder ganze Passagen sein) stellt eine der Möglichkeiten des bewußteren Lesens dar. Die Erfassung der Bedeutungsdimensionen und des funktionalen Reichtums unterschiedlicher Arten von Details gehört zum Problemkreis der innovatorischen Detailforschung. Mit Hilfe einer Detailanalyse können neue inhaltliche Aspekte sowie die stilistische Eigenart literarischer Texte erschlossen werden, was am Beispiel der Werke Thomas Manns, Belyjs, Tschechows und Bunins aufgezeigt wird.
Autorenportrait
Die Autorin: Tatyana Seeger, geboren 1977 in Perm (Russische Föderation), studierte an der Permer staatlichen pädagogischen Universität (Fachrichtung Deutsche und englische Philologie). Die Promotion in Germanistik und Anglistik erfolgte 2005 an der Universität Heidelberg.
Inhalt
: Theorie und Praxis der Werkinterpretation mit Hilfe von literarischen Details: ihre Bedeutungsdimensionen und Funktionen – Erfassung der Besonderheiten der Figurencharakterisierung sowie der Zeit- und Raumkonzeptionen in Thomas Manns
Belyjs
und in ausgewählten kurzen Erzählungen Manns, Tschechows und Bunins.