Beschreibung
In der französischen Musik um 1900 zeigt sich in auffallender Weise die Präsenz des antiken Sujets, das mit seiner Themenvielfalt die kulturelle und historische Problematik des Fin de siècle widerspiegelt. Die ausgeprägte Affinität französischer Komponisten zur Antike steht in einem engen Zusammenhang mit der Situation der französischen Musik, die sich neu zu definieren suchte und sich dabei am Vorbild der Antikenrezeption in Bildender Kunst und Literatur orientierte. Die vorliegende Arbeit zeigt die kulturellen Kontexte, die für die Rezeption antiker Sujets in der Musik von Bedeutung gewesen sind, und sie legt dar, in welchem Ausmaß das antike Sujet die französischen Komponisten zu einer neuen musikalischen Sprache inspiriert hat.
Autorenportrait
Kerstin Mira Schneider-Seidel, studierte an der Universität Kassel Musik und Geschichte; Promotion an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt mit vorliegender Arbeit; ein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der französischen Musik und der Geschichte der Oper. Seit 2001 Tätigkeit am Staatstheater Kassel in der Musikdramaturgie.