Beschreibung
Welche Fähigkeiten werden benötigt, um mit nicht lautsprachlich kommunizierenden Menschen umzugehen? Welche Lehrinhalte können zur Erweiterung von Kompetenzen im Rahmen von Unterstützter Kommunikation beitragen? Wie lässt sich sonderpädagogische Ausbildung verändern und verbessern? Diesen Fragen geht Angelika Rothmayrs Buch nach. Die Autorin verbindet dabei eigene praktische Erfahrungen mit Erkenntnissen der Forschung. Die Sprachlosigkeit von Menschen mit umfassender Behinderung und ihre Abhängigkeit von den jeweiligen Pädagoginnen und Pädagogen sind oft lebensbestimmend. Die Vermittlung und der Einsatz Unterstützter Kommunikation dürfen nicht davon abhängen, dass ein behindert genannter Mensch das Glück hat, auf eine besonders einfühlsame Bezugsperson zu treffen. Unterstützte Kommunikation muss lehrbar und erlernbar sein. Angelika Rothmayrs umfassendes Buch zeigt, welche Inhalte dieser Lehr- und Lernprozess hat, durch welche Inhalte die bestehende Lehre erweitert werden muss und wie eine Umsetzung aussehen kann. Seit Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches haben sich unzählige Kolleginnen und Kollegen zum Thema Unterstützte Kommunikation fortgebildet. Diese positive Entwicklung sollte ausgebaut werden! Die überarbeitete Neuauflage wird vor allem von der Tatsache motiviert, dass sich viele Förderschulen für Praktisch Bildbare und Körperbehinderte auf den Weg machen, Standards für Unterstützte Kommunikation zu entwickeln. Dieses Buch unterstützt diesen Prozess mit Hinweisen und Beispielen zur Entwicklung eines solchen Standards und dessen Umsetzung in verschiedenen Schulstufen. Die Ergebnisse des Buches - wenn sie in Standards und Stufenkonzeptionen münden - können dazu führen, dass UK nicht dem glücklichen Zufall überlassen bleibt und nur von einzelnen Pädagoginnen und Pädagogen umgesetzt wird! Angelika Rothmayr hat auf der Basis ihrer kommunikativen Arbeit rechte für schwerstbehinderte Menschen formuliert, gewissermaßen eine Charta der grundlegenden Kommunikation. Dies hat mich sehr beeindruckt, nicht nur weil sie einige Gedanken von mir dabei weiterentwickelt hat, sondern weil hier ein Schlüssel für ein ethisches Verhältnis gefunden scheint, über das wir als Pädagogen, Therapeuten, Pflegende und Angehörige noch nachzudenken haben. Prof. Dr. Andreas Fröhlich