Beschreibung
Die Geistes- und Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts haben wesentliche Denkanstösse von Wilhelm Dilthey empfangen. Insbesondere Diltheys hermeneutische Theorie wirkt auf vielen Wegen weiter. Die vorliegende Untersuchung bietet erstmals eine systematische Darstellung dieser Hermeneutik. Sie entfaltet die Hauptelemente ihrer Definition als Wissenschaft und Kunstlehre der Auslegung von Schriftdenkmalen und zeigt deren Verwurzelung im philosophischen Anliegen, das Leben aus ihm selber zu verstehen, auf. Ausserdem gibt die Analyse Einblick in Diltheys säkularisierende Umsetzung einiger Theoreme aus der kulturprotestantischen Tradition und berücksichtigt die liberal-nationale Inspiration des Philosophen, die auf seine hermeneutische Konzeption von prägender Wirkung war.
Autorenportrait
Der Autor: Johannes Rütsche wurde 1944 in Bern geboren. 1967 Lizentiat des Philosophischen Instituts der Universität Leuven (Belgien). 1968 bis 1974 Übersetzer von psychologischer und philosophischer Literatur in München. Danach Assistent an der Hochschule St. Gallen. Ab 1977 in freier philosophischer Forschung tätig. 1987 bis 1991 Studium der Theologie, Freiburg/Schweiz. 1998 Doktorat in Philosophie, Leuven.