Beschreibung
Der Maler und ehemalige Meisterschüler von Markus Lüpertz Ulrich Pförtner ist niemand, der seine Bilder ausdeuten möchte. Klaus Theweleit macht dennoch Vorschläge. "Papierblumen und gelbe Haifischflosse", "Neapolitanische Wäscheleinen" und "Rotkäppchen mit Fliegenpilz" sind die Assoziationen, die sich in dem Prosagedicht Theweleits finden. Der Freiburger Kulturtheoretiker bietet mit "Nach Bimini" einen konsequent anderen Zugang zum Werk des Malers als den kunstwissenschaftlichen. Sein Text - es ist der einzige in diesem Katalog, der anlässlich der Ausstellung im Freiburger Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft erscheint - setzt sich selbst auf die Spur der Bilder, folgt ihrer Anschauung, benennt Einflüsse, legt jedoch nicht fest. Anders als in früheren Werkzyklen, des 1950 in Weil am Rhein geborenen Ulrich Pförtners, sind die neueren Arbeiten konsequent abstrakt und überraschend pastellen, was ihre Farbigkeit angeht. Die dynamischen Prozesse, die auf den Bildern zu entdecken sind, werden durch Übermalungen, aber auch durch die Linie bestimmt. Wie schreibt Klaus Theweleit so treffend: "Bilder ohne Vorbilder/Wo doch (durch die Bilderritzen)/Malgeschichte/Mal-Geschichtetes/immer sanft durchscheint./Malen ist Übermalen/Selbst die Höhlenbilder/Funken noch dazwischen".