Beschreibung
An der Wende zum 18. Jahrhundert standen venezianische Maler:innen vor einer wegweisenden Entscheidung: Sollten sie in ihrer Heimatstadt nach Anerkennung streben oder ihr Glück in anderen Kunstzentren Europas suchen? Die vorliegende Studie konzentriert sich auf jene Malerindividuen Venedigs um 1700, die sich in der Historienmalerei etablieren konnten und dabei auf eine sesshafte Existenz zielten. Am Beispiel der Geschwister Lazzarini – Gregorio und Elisabetta – sowie Giulia Lama wird exemplarisch untersucht, welche Faktoren den in der Lagunenstadt ansässigen Malerinnen und Malern zum Erfolg verhalfen. Dazu konzentriert sich die sozialgeschichtliche und kulturhistorische Analyse auf die für den Erfolg eines Malerindividuums wesentlichen Kriterien: Sichtbarkeit, Beziehungs- und Patronagegeflecht, Motivrepertoire, Stil, Formen der Arbeitspraxis sowie Selbstdarstellung. Ergänzend werden Alleinstellungsmerkmale identifiziert und das akkumulierte symbolische Kapital ergründet, durch welche die hier betrachteten Fallbeispiele im Vergleich zu anderen Maler-individuen trumpfen konnten.
Autorenportrait
Désirée Monsees studierte Kunstwissenschaften und Philosophie an der Universität Kassel. Sie war als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Kunstgeschichte tätig, wo auch ihre Promotion erfolgte.