un/genügend fähig
Zur Herstellung von Differenz im Unterricht inklusiver Schulklassen, klinkhardt
Idel, Till-Sebastian / Keller-Schneider u a, Manuela
Erschienen am
01.02.2019, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Was geschieht im inklusiven Unterricht? Wie differenzieren Lehrkräfte dort? Und was bedeutet das für die Herstellung von Differenz und Ungleichheit? Die vorliegende poststrukturalistische Ethnographie rekonstruiert eine zentrale unterrichtliche Differenzierung der Lehrkräfte. Diese regulieren Schüler*innen entlang der Differenz genügende Fähigkeit vs. ungenügende Fähigkeit: Wer den Anforderungen (vermeintlich) genügen kann, wird dahingehend reguliert, sich auch entsprechend zu verhalten. Wer dies nicht kann, darf abweichen. So wird alltäglich hergestellt, wer für den Unterricht un/genügend fähig ist. Mit der Perspektive der Disability Studies wird deutlich: Auch im inklusiven Unterricht gelten universelle Fähigkeitserwartungen. Sie sind die Ursache der Konstruktion ungenügend fähiger Schüler*innen und die Grundlage dafür, ihnen eine legitim abweichende Teilhabe zu ermöglichen. Zugleich wird genau durch diese dauerhafte Praxis schulische Behinderung hergestellt.