Beschreibung
Das vorliegende Buch befasst sich mit unterschiedlichen Facetten des europäischen politischen Denkens und Handelns, indem es diese quasi einer Tschetschenien-Prüfung unterzieht. Am Beispiel der Reaktionen auf den Krieg in der kleinen nordkaukasischen Republik wird die Fähigkeit der Europäer hinterfragt, ihr politisches und geistiges Wertefundament zu vertreten, zu verteidigen und durchzusetzen. Damit konzentriert sich die analytische Aufmerksamkeit nicht auf das Geschehen in Russland bzw. Tschetschenien selbst, sondern darauf, wie dieses in Europa wahrgenommen, reflektiert und gedeutet wird. Die hier versammelten Autorinnen und Autoren kommen aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, Diplomatie und Menschenrechtsarbeit. Das von ihnen untersuchte Grundproblem lässt sich in folgende Frage fassen: Wie ist es möglich, dass trotz der massiven Menschenrechtsverstöße in Tschetschenien und der im Prinzip ausreichenden Informationen darüber jenes Europa passiv bleibt, das sich ständig auf die Menschenrechte als eine seiner geistigen und politischen Grundlagen beruft? (S. Reinke).
Autorenportrait
Die Herausgeber:Martin Malek promovierte an der Universität Wien in Politikwissenschaft. Er ist u.a. auf Krisen und Konflikte in der früheren Sowjetunion sowie failed states-Theorien spezialisiert.Anna Schor-Tschudnowskaja, Diplom-Psychologin, Soziologin, Mitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial. Ihre Forschungsschwerpunkte sind gesellschaftliche und politische Deutungsmuster in der Sowjetunion und dem postsowjetischen Russland sowie Theorien der Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und Menschenrechte.
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