Beschreibung
Die fortwährende Auseinandersetzung mit dem Raum in all seinen Facetten ist ein zentrales Thema von Camill Leberers Kunst. Seine Bilder, Wandobjekte und Plastiken verdanken ihre ungewöhnliche ästhetische Erscheinung einer Gestaltungsweise, die das Konstruktive mit freien, expressiven Elementen verbindet. In seinen Arbeiten spielt er mit Innen und Außen, mit Transparenz und Opazität; organische Linien treffen auf rechte Winkel, ein fast malerischer Duktus auf cleane Farbflächen. Der Ausstellungskatalog begleitet die gleichnamige Soloschau im Museum Ritter. Sie gibt einen abwechslungsreichen Einblick in das neuere Werk des Künstlers. Neben mehreren großen Wandarbeiten aus geschliffenem Edelstahl, Farbe und Glas wird die raumgreifende Installation Glashaut 2 präsentiert, in der farbige Glaswände mit Neonlicht atmosphärisch zusammenwirken. Über malerische Grundsatzfragen reflektiert Leberer schließlich in einem Farbfeldraster aus unterschiedlichen Sandpapieren. Seinen reichen Ideenkosmos beleuchten nicht zuletzt etliche kleinere Werke, darunter Fotografien, Zeichnungen und Gedichte. Mit Textbeiträgen von Marli Hoppe-Ritter, Hsiaosung Kok, Camill Leberer und Barbara Willert
Autorenportrait
Camill Leberer (*1953 in Kenzingen) studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 1987/88 war er Dozent an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim und 1991/92 Gastprofessor an der Stuttgarter Akademie. Für seine künstlerische Arbeit erhielt Leberer zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, unter anderen ein Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo (1988), den Förderpreis der Stadt Stuttgart (1991) und den Peter-Hans-Hofschneider-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg (2008). 2022 wurde er für den Sparda-Kunstpreis Kubus der Sparda-Bank Baden-Württemberg und des Kunstmuseum Stuttgart nominiert. Leberers Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Der Künstler lebt und arbeitet in Stuttgart.