Beschreibung
Zwischen 1959 und 1978 tauschen zwei, die sich beileibe nicht für schlechte Dichter halten, Briefe aus: Peter Hacks (1928-2003), seit 1955 in Berlin, DDR, und Heinar Kipphardt (1922-1982), 1959 nach zehn Jahren in die BRD zurückgekehrt. Sie schreiben über die Schriftstellerei ("eine Scheißarbeit, ausgenommen für schlechte Dichter"), über Erfolg ("beruht auf Missverständnissen"), die DDR ("eine Degeneration revolutionärer Ideen"). Wenn Eberhard Esche und Dieter Mann diesen Briefwechsel lesen, wird man nicht nur Zeuge einer Dichter-Freundschaft und ihres Zerwürfnisses, sondern eines Stücks deutsch-deutscher Kulturgeschichte.
Autorenportrait
Peter Hacks, Lyriker, Dramatiker, Essayist und Kinderbuchautor, geboren 1928 in Breslau, promovierte 1951 in München und ging 1955 nach Berlin, DDR. Einige seiner Dramen sind deutsche Bestseller. Einige sind europäische Erfolge; das "Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" ist ein Welterfolg. Literaturpreise: Lessingpreis 1956, F. C. Weiskopf Preis 1965, Kritikerpreis der BRD 1971, Nationalpreis der DDR II. Klasse 1974, Nationalpreis der DDR I. Klasse 1977, Heinrich Mann Preis 1981, Alex-Wedding-Preis 1993, Deutscher Jugendliteraturpreis 1998. 1972 wurde er in die Akademie der Künste gewählt, aus welcher er 1991 austrat. Bis zu seinem Tod am 28. August 2003 lebte Peter Hacks in Berlin.
Heinar Kipphardt, 1922-1982, Dr. med. in der Fachrichtung Psychiatrie, ging 1949 nach Berlin (DDR), zunächst Arzt an der Charité, dann Chefdramaturg am Deutschen Theater, ab 1961 lebte er bei München. 1970/71 Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele. Er schrieb Dramen, Erzählungen, Gedichte, den Roman "März". Kipphardt galt als Meister des dokumentarischen Dramas; Aufsehen erregten seine Stücke "In der Sache J. Robert Oppenheimer" und "Bruder Eichmann".