Beschreibung
Mit dem Beginn der hochschulpolitischen Neuerungen in Ägypten im Jahr 1963 durch Gamal Abdel Nasser stieg die Anzahl der Studenten an ägyptischen Universitäten außerordentlich. Insbesondere in Bezug auf das azharitische Universitätssystem ist eine explosionsartige Wachstumsrate von Studierenden zu registrieren. Angesichts des erheblichen personellen und materiellen Ressourcenmangels, bildungspolitischer Maßnahmen und des demografischen Wandels steigen daher die Gruppengrößen stetig, was auch in Zukunft ein unvermeidbares Phänomen bleiben und eine Vielzahl an Herausforderungen für den Fremdsprachenunterricht mit sich bringen wird. Die empirische Untersuchung dieser Arbeit ist als Fallstudie konzipiert, um anhand der Azhar-Universität den Gegenstand der Großgruppenthematik im Fach Deutsch als Fremdsprache zu rekonstruieren. In diesem Zusammenhang wird untersucht, welche Konsequenzen diese Art des Großgruppenunterrichts auf die Qualität des Studiums und die Lernziele hat. Dabei wird auch die konkrete Unterrichtspraxis sowie Methodik und Interaktion beleuchtet. Die Studie zeigt auf, dass durch die besondere Unterrichtssituation nicht nur hemmende Faktoren in Erscheinung treten, sondern durchaus Chancen durch innovative Methoden für den Unterricht entstehen können und dabei aus der "Not zum Helfer" werden.