Für ein armes Theater
Durchgesehene und aktualisierte Neuausgabe 2022
Brook, Peter / Krosigk, Barbara von / Heibert, Frank / Schechner, Richard / Bablet, Denis
Erschienen am
10.01.2022
Beschreibung
'Grotowski ist einzigartig. Warum? Weil meines Wissens niemand sonst seit Stanislawski die Natur des Schauspielens, seine Erscheinungsformen, seine Bedeutung, Wesen und Wissenschaft seiner geistig-emotionalen Vorgänge so tiefgreifend und vollständig untersucht hat wie Grotowski. (Peter Brook)
Autorenportrait
Jerzy Grotowski (1933-1999) war ein polnischer Theaterregisseur und -theoretiker. Nach einem Schauspielstudium in Kraków ging er nach Moskau, wo er sich mit den russischen Avantgardisten, Stanislawskis Schauspielmethode, Meyerholds Biomechanik und Wachtangows Synthese sowie mit den Ideen Bertolt Brechts und Artauds beschäftigte. Bei einer Reise nach Asien lernte er zudem die Peking-Oper, das Nô-Theater und das indische Kathakali kennen. Von 1956 bis 1960 studierte er in Kraków Regie und schloß das Studium mit dem Regie-Diplom ab. Grotowski wurde weltweit bekannt durch seine Trainings- und Inszenierungsarbeit am 1959 in Opole gegründeten Teatr 13 Rzedów (Theater der 13 Reihen) und dem 1965 bis 1984 in Wroclaw arbeitenden Theaterlaboratorium (Teatr Laboratorium 13 Rzedów). Grotowski fordert die hundertprozentige physische und psychische Hingabe des Schauspielers. Alles hat im und durch den Körper seinen Ursprung: der Schauspieler muß mit dem Körper denken, reagieren und agieren. Mit seinen Arbeitsmethoden für ein Armes Theater (arm an Ausstattung und Dekor) wollte Grotowski auf den Urgrund der Schauspielkunst zurückkommen. Seit 1986 lebte und arbeitete er in Pontedera, Italien, wo er das Centro per la Sperimentazione e la Ricerca Teatrale leitete. Grotowski starb im Alter von 65 Jahren in Italien.