Beschreibung
Wilhelm Lebrecht Götzinger war nicht der erste und auch nicht der einzige Heimatforscher, der am Ausgang des 18. Jahrhunderts, angeregt von der von Rousseau ausgelösten schwärmerischen Hinwendung zur Natur, die Sächsische Schweiz durch-wanderte und beschrieb. Aber er war der Erste, der mit seiner Darstellung einen allseitigen Einblick in Lage, Grenzen, Größe, Natur und Beschaffenheit der Landschaft zu geben vermochte. Zur Methode seiner Beschreibung äußerte er einmal: "Aber davon gehe ich nicht ab, dass ich die Reise wieder von unten an, von den kleinen Gegen-ständen anfange., dass ich von den kleinen Schönheiten und Merkwürdigkeiten zu den -größeren führe." Götzinger setzte sich für die Erschließung der Landschaft ein und gab Hinweise zur Bequemlichkeit des Reisenden und zum besseren Genuss der Aussichten. Bei aller Be-geisterung für die Schönheit der Natur ist seine Sprache jedoch nie überspannt schwärmerisch, sondern stets sachlich und klar. Wohl auch aus diesem Grunde sind seine in der Zeit der klassischen deutschen Literaturperiode geschriebenen Bücher ein besonderer literarischer Genuss.
Autorenportrait
Wilhelm Lebrecht Götzinger wurde 1758 in Struppen bei Pirna als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte in Wittenberg Theologie und wirkte als Pfarrer bis zu seinem Tod 1818 in Neustadt. Weithin Beachtung fand Götzinger als Sammler und Kenner von Mineralien. Neben dem vorliegenden Buch schrieb er u. a. die "Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen".