Beschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Forstwirtschaft / Forstwissenschaft, Note: 1,3, Technische Universität München (WZW- Forstliche Lehranstalt), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kombination aus Schutz + nachhaltiger/naturnaher Nutzung des Lebensraumes Buchenwald wird immer stärker diskutiert + gefordert. Man wendet sich ab vom schlagweisen Hochwald und geht über in eine natürliche Dauerwaldbewirtschaftung mit einzelstammweiser Nutzung und Plenterung. Welchen Einfluss die forstliche Bewirtschaftung auf die Ausprägung + Vollständigkeit der Waldlebensgemeinschaften in Tieflandbuchenwäldern besitzt, wie sich dieser Einfluss mit der Stärke und Art der forstlichen Eingriffe verändert und wie groß die Dynamik dieser Wälder nach einem Zeitraum von 8 Jahren ist, wurde in dieser Arbeit untersucht. Dafür wurden Wirtschaftswälder und unbewirtschaftete Wälder verglichen und die für die untersuchten Bestände bereits aus der Dissertation von WINTER (2005) existierenden Daten von 1999 zu einem Zeitvergleich herangezogen und ausgewertet. In mindestens 40 ha großen Tieflandbuchenwäldern wurde anhand von acht bewirtschafteten und drei unbewirtschafteten Tieflandbuchenwäldern (Totalreservate, Naturwaldreservate) als Referenzflächen folgenden Fragen nachgegangen: 1. Wie groß sind die strukturellen + vegetationskundlichen Unterschiede zwischen bewirtschafteten + langfristig unbewirt-schafteten Buchenwäldern nach 8 Jahren? Bestehen die 1999 konstatierten strukturellen + vegetationskundlichen Unterschiede zwischen W- und R-Wäldern 2007 weiterhin? 2. Gibt es Unterschiede in der Dynamik der untersuchten Parameter abh. vom Nutzungstyp? 3. Gibt es innerhalb der W-Wälder einen Unterschied abh. von Nutzungsart + Eingriffsstärke der letzten 20 Jahre? Wenn ja, welche W-Wälder kommen dem naturnahen Zustand der R-Wälder am nächsten? Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass die Dynamik der Bodenvegetation in den untersuchten Tieflandbuchenwäldern wider Erwarten (unabhängig vom Nutzungstyp) sehr hoch ist. In Bezug auf die Kraut- und Moosschicht hat sich generell der Zustand der Wirtschaftswälder zum Jahr 2007 an den Zustand der R-Wälder angenähert. Trotzdem lassen sich anhand einzelner Kennarten (Verdichtungs-, Störungszeiger, Vergrasung) klare Unterschiede zwischen bewirtschafteten und unbewirtschafteten Wäldern ausmachen. Die Kartierung der unterschiedlichen Baumschichten nach dem vorgeschlagenen Schema konnte die unterschiedliche Ausprägung des Bestandesaufbaues der Untersuchungsflächen klar nachbilden + auch die forstlichen Eingriffe in die versch. Bestandesschichten, sowie die Reaktion der Naturverjüngung auf vorangegangene Eingriffe abbilden.