Beschreibung
Frankreich erreichte während der Regierungszeit Ludwigs XIV. eine kulturelle Vorrangstellung, französische Kunst und Kultur wurden zum maßgeblichen Modell in ganz Europa. Dieses Prestige stellt das Ergebnis der staatlich organisierten, systematischen Kulturpolitik Jean Baptiste Colberts, des einflußreichsten und vielseitig tätigen Ministers König Ludwigs XIV., dar.
Colbert führte entsprechend den allgemeinen politischen Reformen, die mit dem persönlichen Regierungsantritt Ludwigs XIV. verbunden waren, eine Neuorganisation und Erweiterung des königlichen Mäzenatentums durch.
Außer dem Ziel, die Künstler in den Dienst des Herrschers zu stellen, verfolgten Colbert und seine Mitarbeiter das ehrgeizige Ziel, Frankreich auf kulturellem Gebiet die führende Position zu verschaffen. Am Beispiel der Académie royale de Peinture et de Sculpture läßt sich die konkrete Umsetzung des kulturpolitischen Programms im Detail verfolgen. Diese bereits vor dem Amtsantritt Colberts gegründete Institution stellte eines der wesentlichen Instrumente der königlichen Kunstpolitik dar. Die staatliche Einflußnahme hatte nicht nur weitreichende Folgen für die Künstlerausbildung, sondern auch für die Entwicklung einer akademischen Kunsttheorie. Die gezielte Ausarbeitung der jeweiligen Bildprogramme und Inhalte oblag einer Spezialistengruppe, die im Dienste der königlichen "Propaganda" stand.
Alexandra Bettag untersucht anhand herausragender Beispiele der offiziellen Malerei die Möglichkeiten der Bildenden Kunst im Dienste der Herrscherpropaganda sowie deren Vorgehensweisen und Methode.
Diss. Köln 1998.
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