Beschreibung
Der Bestand der Barrenringelnatter ist in der Schweiz im 20. Jahrhundert stark zurückgegangen, insbesondere im Mittelland. Deshalb wird die Barrenringelnatter auf der Roten Liste der gefährdeten Arten als «verletzlich» geführt. Als Folge der veränderten Landnutzung und der Entwässerung von Feuchtgebieten hat die Fläche ihrer Lebensräume abgenommen.
Zudem führt die zunehmende Zersiedelung zu einer Fragmentierung der Lebensräume. Fehlender Genfluss zwischen Teilpopulationen kann zur genetischen Verarmung führen, die ein erhöhtes Aussterberisiko für die betroffenen Populationen bedeutet.
Im vorliegenden Band wird die genetische Populationsstruktur der Ringelnatter mithilfe molekulargenetischer Methoden in drei Gebieten untersucht: in einem intensiv genutzten Landwirtschaftsgebiet, in einer ehemaligen Auenlandschaft und in einem ländlichen Tal in den Berner Alpen. Die Ergebnisse werden auf einer lokalen und einer regionalen Ebene diskutiert. Der Einfluss des Paarungsmusters der Schlangen auf die Populationsstruktur wird ebenfalls behandelt. Zudem wird eine mögliche genetische Vermischung der einheimischen Ringelnattern mit eingeführten, standortfremden Schlangen untersucht. Aufgrund der Ergebnisse werden allgemeine Schlussfolgerungen sowie Empfehlungen für den praktischen Naturschutz abgeleitet.
Autorenportrait
Barbara Meister studierte Zoologie an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich und promovierte am Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz der Universität Basel.
Bruno Baur ist Professor für Naturschutzbiologie und Leiter des Instituts für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz an der Universität Basel. Er ist Mitgründer und Mitglied des Beirats des Forums Biodiversität der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte sind anthropogene Veränderungen der Biodiversität, invasive Arten und die Biologie von seltenen und gefährdeten Arten.
Kontakt: bruno.baur@unibas.ch
Inhalt
Abstract 5
Vorwort 7
Dank 8
1 Zielsetzung und Rahmenbedingungen 11
2 Bevölkerungswachstum und Flächenverbrauch 13
3 Lebensraumfragmentierung 15
4 Vernetzung von Lebensräumen 19
5 Die Ringelnatter 23
5.1 Verbreitung 23
5.2 Lebensraum 25
5.3 Biologie und Aussehen 29
5.4 Gefährdung 36
6 Genfluss, Ausbreitungsvermögen 37
6.1 Direkte Methoden 38
6.2 Indirekte Methoden 40
7 Populationsgenetik: Grundlagen und Arbeitstechniken 41
7.1 Probenahme bei der Ringelnatter 41
7.2 Molekulargenetische Analyse 44
7.3 Datenanalyse 48
8 Fallstudie 1: Die Ringelnatter im Grossen Moos 51
8.1 Landschaftswandel 51
8.2 Probenahme 58
8.3 Ergebnisse 59
8.3.1 Genetische Vielfalt 59
8.3.2 Genetische Struktur 59
8.4 Interpretation der Fallstudie 61
9 Fallstudie 2: Die Ringelnatter im Aaretal (Thun-Bern) 63
9.1 Landschaftswandel 63
9.2 Probenahme 70
9.3 Ergebnisse 70
9.3.1 Genetische Vielfalt 70
9.3.2 Genetische Struktur 71
9.4 Interpretation der Fallstudie 71
10 Fallstudie 3: Die Ringelnatter im Gadmental 73
10.1 Landschaftswandel 73
10.2 Probenahme 76
10.3 Ergebnisse 76
10.3.1 Genetische Vielfalt 76
10.3.2 Genetische Struktur 77
10.4 Interpretation der Fallstudie 78
11 Grossräumiger Ansatz: Vergleich der drei Fallstudien 79
11.1 Ergebnisse 79
11.1.1 Genetische Vielfalt 79
11.1.2 Genetische Struktur 79
11.2 Interpretation 84
12 Das Paarungsmuster beeinflusst die lokale Populationsstruktur 87
12.1 Probenahme 88
12.2 Ergebnisse 88
12.3 Interpretation 89
13 Vermischung mit eingeführten, standortfremden Ringelnattern 91
13.1 Beschreibung des Gebietes 91
13.2 Probenahme 94
13.3 Ergebnisse 95
13.4 Interpretation 97
14 Allgemeine Schlussfolgerungen und Empfehlungen für den praktischen Naturschutz 99
14.1 Ansprüche der Ringelnatter in der intensiv genutzten Kulturlandschaft 99
14.1.1 Lebensraumansprüche 99
14.1.2 Lebensraumqualität 99
14.1.3 Lebensraumvernetzung 99
14.2 Schutz- und Förderungsmassnahmen 100
14.3 Forschungsbedarf 101
15 Zusammenfassung 103
16 Glossar 105
17 Literatur 107
Portraits der Autoren 112
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