Beschreibung
Die Gemeinnützige Siedlungs-Genossenschaft Altmannsdorf und Hetzendorf (AH), gegründet 1920, geht auf die Wiener Siedlungsbewegung nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Wirtschaftliches Elend und demokratischer Aufbruch prägten diese Jahre. Am Rosenhügel in Meidling wie an anderen Orten in Wien nahmen Menschen ihr Leben selbst in die Hand: In Genossenschaften organisiert, errichteten die SiedlerInnen bescheidene Häuser mit großen Nutzgärten, wo sie sich mit Obst- und Gemüseanbau sowie Kleintierhaltung selbst versorgten. Vom prominenten Intellektuellen, ArchitektInnen und PolitikerInnen der Zeit unterstützt, erregte ihre Selbsthilfe auch international großes Aufsehen. In den 1920er-Jahren errichtete die Genossenschaft mehr als 1.000 Siedlungshäuser. 1934 beendete das diktatorische Regime unter Engelbert Dollfuß die Selbstverwaltung, 1938 wurden unter NS-Herrschaft jüdische SiedlerInnen vertrieben und ermordet, WiderstandskämpferInnen eingekerkert und hingerichtet. Nach Kriegsende 1945 und mit Wiederbeginn der Demokratie konnte die Genossenschaft wieder an ihre wichtigste Mission anknüpfen - leitbaren Wohnraum in Wien zu schaffen.